Recap: Lost Mine of Phandelver, Session 7

Die siebte Session war meine absolute Lieblingssession innerhalb unserer kleinen Kampagne.

Wir starteten erneut inmitten der Action mit Goblins und Hobgoblins, so weit das Auge reichte. Den Kampf überlebten wir erstaunlicherweise einigermaßen gut, konnten auch König Grol noch den Garaus machen, verloren den seltsamen Darwin Osekir auf Seiten des Feindes jedoch erst einmal aus den Augen.

Gundren Rockseeker ließ sich noch stabilisieren und war entsprechend noch zu retten, und bald konnten wir uns daran machen, das Schloss auf der Suche nach weiteren Gegnern, Antworten auf offene Fragen und nicht zuletzt auch nach möglichen Schätzen zu durchstöbern.

Gnom-Schurkin und Halbling-Bardin entdeckten schließlich eine verschlossene Tür, aus der eine Art tierischen Wehklagens ertönte. Hier und da war das Geräusch von wütendem Grollen durchsetzt, doch aus unserer Sicht überwog das Wehklagen, das ein wenig nach einer Eule klang. Wir zählten bis Drei, dann öffnete die Schurkin die Tür und wie abgesprochen rannten wir fort, um uns lieber aus der Ferne anzusehen, wem oder was wir da die Tür geöffnet hatten.

Nicht schwer zu erraten für D&D-Fans: Wir hatten einem gefangen gehaltenen Eulenbär die Tür geöffnet. Er stürmte hinaus und dummerweise hinter uns her. Vermutlich wollte er tatsächlich nur aus der jetzigen Umgebung heraus, doch dummerweise wählte er dabei den gleichen Weg wie wir. Es dauerte nicht lange, bis er die Gnomin zu Boden gestreckt hatte. Der Druide versuchte das aufgebrachte Tier noch zu beruhigen, doch auch das schien erfolglos zu sein und wir waren den Hieben des Eulenbärs einigermaßen hilflos ausgeliefert.

Schließlich war es die Paladina, die den Eulenbären zu sich nach draußen lockte. Sie hatte sich dorthin verzogen, um Gundren in ihren Armen in Sicherheit zu bringen. Nun jedoch beeilte sie sich, den Zwerg schnell halbwegs vor den Augen des Eulenbäres zu verbergen und zu fliehen – doch der Eulenbär war schneller …

Später fand der Druide ihre Überreste und bestattete sie, indem er sie über einen hohen Ast hing. So sollten sich die Vögel an ihr laben können und zur Natur sollte zurückkehren, was der Natur entsprungen war. Den Zwerg hingegen brachte der Druide in den Raum, in dem zuvor der Eulenbär gefangen gewesen war, und auch alle anderen Mitglieder der Gruppe landeten schließlich dort, weitgehend schwer verwundet und/oder bewusstlos.

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Diese Session wartete für mich mit gleich drei Highlights abseits des Kampfes auf:

1. Wir konnten unseren Auftraggeber tatsächlich retten, nachdem wir ihn wiedergefunden hatten.

2. Die Paladina hatte die Wahl. Sie hätte sich auch einfach mit dem Auftraggeber weiter von der Gruppe entfernen können, um später nach unseren Überresten zu sehen. Hat sie aber nicht getan, sondern den Eulenbär weggelockt und sich tatsächlich heroisch geopfert. Die Bestattung scheint auf den ersten Blick etwas seltsam zu sein, doch sie ergab im Spiel tatsächlich Sinn. Hinzu kamen weitere schöne Momente. Beispielsweise änderte sich die Gravur in ihrem Schwert und trägt fortan ihren Namen, und auch ihr Wechsel in die „andere Welt“ hinüber war sehr schön beschrieben.

3. Der Eulenbär! Das war das erste Mal, dass ich einem Eulenbär im Pen&Paper sozusagen leibhaftig begegnet bin. Natürlich kenne ich sie vom Lesen her und auch die WoW-Adaption, aber im Tischrollenspiel war ich noch nie einem begegnet. Besonders toll daran war, dass es der Spielerin der Gnomin nicht anders ging, und somit nicht nur unsere Charaktere, sondern auch wir selbst in sozusagen echter Unschuld diese Tür öffneten. Ich fand die Szene wirklich schön, auch wenn sie in einem Desaster endete, und es tut mir deswegen auch nicht leid, dass wir ihn befreit haben. Klar wurde im Spiel auch, dass der Eulenbär in erster Linie fliehen wollte und einfach alles angriff, was ihm dabei im Weg stand. Wäre es uns gelungen, ihm aus dem Weg zu gehen und hätten nicht sozusagen denselben Weg wie er gewählt, wäre es womöglich gar nicht zum Kampf gegen ihn gekommen. Hat mir auch gut gefallen.