2024 war hinsichtlich Rollenspiel & Co. ein wirklich mageres Jahr. Dazu habe ich in meinem ersten Artikel, nachdem ich alles neu aufgesetzt hatte, schon einiges geschrieben. Dennoch liebe ich Rück- und Ausblicke, also gibt es auch einen. Und zumindest Ausblick gibts ne Menge.
2024
Sessions im Jahr 2024
Mit gleich zwei längeren Zwangspausen habe ich es in diesem Jahr gerade mal auf etwas mehr als 20 Sessions gebracht. In Anbetracht der Umstände bin ich allerdings sowohl froh, dass es überhaupt so viele waren, und ich bin meinen Mitspielenden sehr dankbar für ihre Geduld, und dass sie trotz der Pausen noch Bock hatten, jeweils fortzusetzen.
Gespielte Systeme
Gespielt haben wir vor allem D&D 5E (Strixhaven und ein paar Sessions in einem Homebrew-Setting) sowie Dragonbane, unterbrochen von Oneshots mit Delta Green und Cthulhu 7. Immerhin ein ganz netter Mix, wie ich finde.
Dinge rund ums Rollenspiel 2024
Ich hab den Blog neu aufgesetzt, hier und da mal was auf Instagram gepostet und am Youtubekanal festgehalten.
Davon abgesehen habe ich ziemlich viel Zeit damit verbracht, auf den „neuesten Stand“ zu kommen, was Veröffentlichungen betrifft. Gleiches gilt für Bloginhalte sowie Youtube- und Social Media-Kanäle rund ums Hobby. Nach anfänglichen Flauten bin ich gerade bei letzteren sehr fündig geworden. Entsprechend viel habe ich gelesen oder mich bei Videos/Streams berieseln oder informieren lassen.
Der glatte Aal im Hobby
Was mich bei den Hobbykanälen ziemlich ankekst, ist das Streamlining, das ich seit einer Weile beobachte. Immer wieder stoße ich auf neue (manchmal auch schon lang bestehende) Kanäle (Blogs, Youtube, Twitch, Instagram), bei denen es merklich nicht (mehr) in erster Linie um den Bock geht, den ich ja immer für essentiell halte. Da geht es dann aber merklich um Views, Klicks, Connections und eben um Einnahmen. Das ist relativ neu in dieser Ausprägung (ein paar „Ausreißer“ gibts quasi schon lange), und es gefällt mir gar nicht. Ich will keine auf Hochglanz polierten Inhalte, keine Phrasen und Schnickschnack, sondern möchte mich einfach informieren, entspannen, mich auf Augenhöhe mit anderen Spielbegeisterten unterhalten, austauschen und vernetzen. Ich möchte mich von der Begeisterung anderer für irgendwas anstecken lassen und sehen, wie andere wirklich irgendwas spielen, worüber sie stolpern, wie sie etwas lösen (oder auch nicht) und so weiter. Zum Glück ist davon noch viel da.
2025
Geplantes für 2025
Vorweg: Ich habe viel vor.
Ich hoffe wirklich, wirklich, dass 2025 jetzt mal keine Katastrophen bereit hält, sondern ein Jahr wird, in dem ich mich wieder intensiver dem Hobby widmen kann.
Diesen Blog hier will ich auf jeden Fall nach und nach wieder füllen. Inhalte habe ich auch 2025 für Youtube geplant und mehr bei Instagram zu posten habe ich mir ebenfalls vorgenommen.
Abseits dieser Randthemen will ich aber vor allem mindestens doppelt soviel spielen/leiten wie in diesem Jahr, und zwar
- die Strixhaven-Kampagne abschließen
- die Dragonbane-Kampagne abschließen
- wieder mit Shadowrun (6) einsteigen und damit ein Plex-Projekt umsetzen, das hoffentlich auch einige Blogbeiträge ergeben wird
- wirklich wieder mehr in Richtung Urban Fantasy/Horror, vor allem erst mal mit dem Reinschnuppern in Curseborne, aber auch durch andere Spiele wie Cthulhu 7, Delta Green, The Walking Dead, Vaesen …
Keine Kampagnen mehr
Das ist natürlich gemogelt, denn die beiden laufenden Kampagnen laufen auf jeden Fall noch bis Mitte des Jahres 2025, und ehrlich gesagt liebäugele ich ja schon mit einer Kampagne zum Jahresende hin … da ist also nicht viel Luft dazwischen.
Trotzdem ist es so, dass ich mittlerweile bei knapp 200% Auslastung bin (ernsthaft), was Berufliches betrifft. Da ist einfach kaum noch Zeit für irgendwas beziehungsweise alles will/muss verdammt gut getaktet sein. Im ersten Halbjahr 2025 steht für mich zusätzlich noch ein Upgrade meiner Fachweiterbildung mit diversen Kursen in verschiedenen Bundesländern an, und Ende des Jahres wird es Zeit, dass ich mich um meine Bachelorarbeit kümmere und überlege, ob oder wie es nun genau studientechnisch bei mir weitergehen soll.
Um trotzdem wieder mehr ins Spielen zu kommen ist der Plan also, auf Oneshots, Fewshots und episodenhaftes Spiel zu setzen. Ich hoffe, der Plan geht auf. Was ich alles gern spielen würde und wie so mein Stand zu verschiedenen Rollenspielen aussieht, dazu komme ich gleich noch.
Podcast
Eine noch immer bestehende mittelgroße Wunde ist das Thema Podcast bei mir. Von meinem Podcast zu Splittermond gab es ja nicht allzu viele Folgen und mit der Insolvenzverkündung des Verlags damals brach dann auch der Podcast ein. Letztlich ein bisschen komplexer als das, aber das reicht an dieser Stelle. Immer mal wieder überlege ich, den Podcast wiederzubeleben, hatte es sogar schon ein paar Male wieder konkreter vor, aber dann wurde doch nichts daraus. Da Splittermond ein sehr ambivalentes Thema für mich ist seit einer Weile (dazu später noch etwas mehr), wird es wohl auch erst mal so bleiben.
Schon vor einem Jahr wollten Tsu und ich einen Podcast starten und hatten den sogar schon angekündigt. Talk über Rollenspiele, so unspektakulär der Plan. Also wir haben einen Plan, so ist das nicht, und ein bisschen mehr soll dann schon auch noch rein … wie auch immer: Wir kamen nicht dazu, das Projekt anzugehen und umzusetzen und hoffen jetzt beide, dass sich das 2025 ändern wird.
Tabletop
Ja, 2025 ist so ein bisschen ein Rundumschlagjahr für mich (hoffentlich). Dazu gehört auch Tabletop, das für mich persönlich irgendwie um drei Ecken schon auch zum Thema Rollenspiele gehört. Tabletop hab ich mit kleinen Ausnahmen schon seit Jahren nicht mehr gespielt und ich brenne darauf, damit wieder einzusteigen. Würde gern meine Malifaux-Minis (1st/2nd Edition) mal wieder entstauben. Außerdem haben wir eine Grundausstattung Freebooter’s Fate investiert und haben davon abgesehen hier noch etliche OVP-Minis aus allen möglichen (und unmöglichen) Spielen, die ich gerne mal aus ihrem Gefängnis befreien und bemalen würde.
Übrigens sehr gelungen fand ich 2024 Zone Wars von Free League. Immerhin das haben wir mal spielen können und es gefällt mir ganz gut.
Back to the roots
An sich blogge ich zum Hobby ja schon … lange. Und das ist für mich tatsächlich ein Kernaspekt dieses Punkts: back to the roots.
Entgegen anders lautender Meinungen halte ich Blogs für noch lange nicht tot und auch zukünftig glaube ich das nicht. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass das Gegenteil der Fall sein könnte (also, Leute, ran an die virtuellen Schreibfedern!).
Ungeachtet dessen möchte ich zwar auch weiterhin über laufende Runden berichten, vielleicht auch mal von Runden anderer (insofern sie irgendwie gestreamt sind), aber da fehlte mir zuletzt beim Bloggen, auch wenn es jetzt schon bestimmt 2 Jahre zurückliegt, die Balance.
In erster Linie möchte ich nämlich von eigenen Ideen und Überlegungen berichten, ganz persönlich, wie ein Blog nun mal im Kern gedacht ist. Und ich möchte 2025 auch endlich wieder kreativer werden und mir selbst Dinge ausdenken. Muss ja nicht gleich eine ganze Welt sein, muss auch nicht perfekt sein. Hier mal ein Item, da ein Storyhook und so weiter. Das ist mir echt wichtig.
Spiele für 2025
Curseborne
Da hab ich noch gar nicht viel drin gelesen, aber was ich bisher gelesen habe, begeistert mich total. Aufhänger des Ganzen war das Curseborne Panel von Onyx Path Publishing, auf das wir eher zufällig stießen. Und von da an startete für Tsu und mich dann ein kleiner persönlicher Hypetrain, sodass ich mittlerweile sehr, sehr gespannt darauf bin, wie es sich spielen wird.
Ich finde die Idee des Ganzen auf jeden Fall schon mal sehr clever, und es könnte ein Pendant meiner früher so heiß geliebten World of Darkness sein. In modern. Mit erfolgreichem Crossover. Und es bezeichnet sich als „Hope Punk“, was mir deutlich mehr zusagt als das (erzwungen) Degenerativ-Depressive (dazu gleich noch mehr).
Delta Green
Das ist seit Jahren für mich immer mal wieder aufgeplöppt und hat mich interessiert, aber irgendwie kam ich nie dazu, es mal zu lesen oder auch nur zu spielen. Das hat sich 2024 geändert, wenn auch nur innerhalb eines einzelnen Oneshots, und es hat mir echt gut gefallen und macht Lust auf mehr. Den Mix aus Cthulhu und Akte X kann man kaum besser als Beschreibung nutzen als genau so, es ist auf gegenwärtiges Spiel ausgelegt. Kurzum: toll.
Cthulhu 7
Cthulhu geht irgendwie immer. Oder auch nicht. So sehr ich die Grundstimmung von Cthulhu mag und all die Geschichten, finde ich es doch oftmals zu langatmig und zu schwer. Damit meine ich jetzt nicht das System (oder auch nur eines davon), sondern eben besagte Grundstimmung, dieses Pessimistische und Degenerative. Klingt nach einem Widerspruch und ist es in gewisser Weise auch. Gerade die Kombination mit der meist gewählten Zeit, den 1920ern, wird diese Grundstimmung aber noch mal durch die Umgebung, oft eher urban, aber in sich schon voller Restriktionen, verstärkt. Und ich hadere auch immer sehr mit der Frage „Gab es X da schon? War Y bereits erfunden?“ Das macht es in Kombination für mich oft irgendwie anstrengend, sodass ich mich da wenn, dann eher als SL sehe denn als Spielerin. Find ich einfach weniger anstrengend. Zum Beispiel mit den *hust* Froschkönig-Fragmenten *hust*?
The Walking Dead
Die Lektüre des Grundregelwerks liegt jetzt auch schon gefühlt ewig zurück und bei meiner Merkfähigkeit müsste ich da wohl von vorne einsteigen, aber nach anfänglicher Skepsis mochte ich das Spiel und fand es vom Leseeindruck her sehr gelungen. Außerdem steht drin, wie man regelseitig Kartoffelfelder anlegt. Dafür allein lohnt es sich doch schon, oder?
Vaesen
Haben wir bislang viel zu wenig gespielt, dabei ist das für mich ein Spiel, das mich wirklich begeistert. Man hat durch das Spiel zur Jahrhundertwende so ein bisschen oben beschriebenen „Cthulhu-Effekt“, aber ich finds durch das Fehlen des kosmischen Horrors und die Grundprämisse einschließlich der Einbindung von Folklore leichtgängiger.
John Sinclair
Das steht schon so viele Jahre lang im Regal, ungelesen und ungespielt. Das würde ich 2025 auch echt gerne mal ändern. Rollenspiele werden ja bekanntlich nicht schlecht, und ich hab soooo viele gute Erinnerungen an die alten Hörspielzeiten mit John Sinclair, Larry Brent und Co.
Dragonbane
Ich hab es ja bereits an anderer Stelle mehrfach geschrieben: Dragonbane trifft einen absoluten Sweetspot bei mir und ich mag das Spiel wirklich, wirklich gerne. Die Kombination aus laufender Kampagne noch im ersten Halbjahr 2025, wenig Zeit insgesamt und der Wunsch nach mehr Lametta, also mehr Spielen einschließlich Fokus mehr auf Urban Fantasy/Horror und Co. sorgen leider schon für sich genommen dafür, dass ich nicht davon ausgehe, nach Abschluss der Kampagne 2025 noch mal Dragonbane zu spielen. Also hier gleich mein erster Vorsatz für 2026 wieder gefasst, yippie!
Splittermond
Splittermond ist eins von zwei Spielen, auf die ich häufiger angesprochen bzw. angeschrieben werde. Ich hab im Kanalgeburtstag/Jubiläumsstream dazu ein paar Worte verloren, aber wer jetzt keine Lust hat, sich dafür das ganze Video reinzuziehen, in aller Kürze: Seit zwei Jahren ungefähr war ich über ein Dutzend Male bereit, mein Regalbrett zugunsten anderer Sachen zu räumen und meine Splittermondsachen in den Keller zu verfrachten. Damit abzuschließen. Getan hab ich es kein einziges Mal. Ich hab ehrlich aktuell keine Ahnung, warum das so ist, aber ich kann Splittermond einfach nicht für mich abhaken. Ist ja nicht so, als wenn mich das Spiel von vornherein sehr begeistert hätte, das kam erst mit der Zeit. Aber das einfach in einer Intensität, dass es einen großen Platz in meinem Herzen hat, der sich auch durch diverse Enttäuschungen der letzten Jahre hierzu nicht verkleinert irgendwie.
Im Gegenteil habe ich durch einen Talk mit den neu eingesetzten Chefredakteur*innen Giulia Pellegrino und Jörg Löhnerz eher wieder Hoffnung geschöpft, und auch letzte Ankündigungen sowie Veröffentlichungen lassen mein Fanherz da eher wieder höher schlagen (bzw. überhaupt wieder schlagen). Ganz fest vorgenommen habe ich mir: 2025 werde ich mich – wenn auch sicherlich eher theoretisch als praktisch im Sinne des Spielens – Splittermond noch mal intensiver widmen. Und dann packe ich es entweder weg oder bleibe dabei und geh es wieder „richtig“ an. Mal schauen, wie es ausgeht.
Das Schwarze Auge
Ganz ehrlich: Mit der 5. Edition wieder einzusteigen und dieses Gefühl von „nach Hause kommen“, weil ich mit DSA angefangen habe und soooo viele Jahre damit verbracht habe, war großartig. Wie ich ja neulich schon schrieb, informiere ich mich durchaus immer noch ein bisschen zum Spiel, was durch Engors Dereblick und die Ulisses-Vlogs schon allein ja ziemlich einfach ist. Es wurde mir vor Jahren aber schon wieder sehr schnell zu viel(es). Die verschiedenen Anpassungen des Spiels bezüglich Aufteilungen, Editionen und so weiter haben ihr übriges dazu getan. Insgesamt ist DSA einfach ein Moneysink, für den ich echt nicht bereit bin. Bei aller Liebe nicht.
Ich hatte und habe davon abgesehen immer mal wieder Bock, einen Ausflug mit DSA zu unternehmen. Wird bestimmt auch kommen, habe ich mir für 2025 im Rahmen eines Oneshots sogar vorgenommen. Dann aber irgendein Retro-Ding, also Retro-Abenteuer mit DSA 5.
Dungeons & Dragons 5E
D&D geht irgendwie auch immer. Ist auch gut so. Leider ist mir D&D tatsächlich oft zu larger than life, und die Tendenz der Leute, da sehr wilde Kombos zu bauen, in abgefahrenen eigenen Welten noch viel abgefahrenere Homebrew-Schneeflocken zu spielen, das ist mir einfach too much. Da ist Strixhaven quasi meine Grenze, was „Curriculum of Chaos“ betrifft.
Gleichzeitig finde ich es bei D&D unheimlich schade, dass gerade da irre viele Lore-Lücken bestehen. Ich liebe Lore in Rollenspielen, aber bei D&D wird sehr viel weggedriftet von allem möglichen und von der Lore und ihrer Entwicklung weiß eigentlich kaum jemand was, und das ungeachtet solcher Veröffentlichungen wie das Abenteurerhandbuch für die Schwertküste oder sowas. Und da gäbe es SO vieles (was ich als DSA-Sozialisierte auch bei weitem nicht alles überblicke bis heute).
Unterm Strich ein Spiel, mit dem ich mich 2025 definitiv weiter befassen möchte (zum Beispiel endlich mal was von der 2024er Version zu lesen …), aber auch eher theoretisch. Sieht man einmal davon ab, dass unsere Kampagne noch bis Mitte des Jahres laufen wird, wir immer wieder Ausflüge in die Homebrew-Welt eines Bekannten unternehmen und man Oneshots ja nie ausschließen sollte, heißt das.
Shadowrun 6
War eigentlich schon für 2024 geplant, endlich mal wieder Shadowrun zu spielen. Und das sehr bewusst mit der aktuellen Edition, wenn auch nicht unbedingt mit dem aktuellen Metaplot und in aktueller Timeline, denn die erscheint mir doch auch wieder arg wild geraten. Wichtig ist mir auf jeden Fall die aktuelle Edition, an der ja selten mal ein gutes Haar gelassen wird, die ich aber wirklich gerne mal länger in Aktion erleben bzw. bespielen möchte, um da ein eigenes Bild zu kriegen.
Ganz im Rahmen der Oneshot-/Episoden-Idee für 2025 ist genau das für Shadowrun angedacht. Tsu und ich haben uns Boston rausgepickt und wollen diesen Plex mal ein bisschen bevölkern und beleben (yay, endlich auch mal wieder kreativ(er) werden!), allerdings vor 2076, also entsprechenden Metaplot-Ereignissen.
Abschließendes
Ich bin wirklich schon jetzt irre gespannt darauf, was 2025 tatsächlich bereithalten wird. Was es Neues geben wird. Wie sehr ich bei meinen Vorsätzen bleibe oder mich davon weg entwickle. Ob wir wirklich spielen, was so ansteht oder was ganz anderes?
Nagetiere mit Gitarren. Die hab ich vergessen. Aber da hätte ich auch mal Lust zu.
Hach, so viel Bock, so wenig Zeit!
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