Mord im Schwimmenden Zirkus, Teil 1

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Gestern war es soweit: die erste Splittermond-Runde auf meinem Youtube-Kanal stand an. Mein lieber Schwan, war ich nervös!

Das Spiel ist für mich selbst ja immer noch recht neu, da ich es schon lange mögen will, es aber ebenso lange nicht bei uns gefunkt hat, bei diesem Splittermond und mir. Erst vor etwa einem Dreivierteljahr änderte sich das mal konkret. Gründe dafür waren, dass ich es tatsächlich auch mal spielen konnte, wegen anstehender Runden ziemlich viele Stunden mit dem Charakterbasteln verbracht hatte, und sich dann auch noch eine Tischrunde mit Splittermond herauskristallisierte. Dennoch habe ich viele der bisherigen Splittermond-Publikationen noch nicht (gänzlich) gelesen und würde mich noch als Systemeinsteigerin bezeichnen. Gespielt habe ich bislang 6 Sessions in insgesamt 4 verschiedenen Runden, geleitet 3  Sessions. Zu einem Abenteuer hatte ich ja schon mal einen Bericht gebloggt.

Bei den Spielern für die Youtube-Runde ist einer dabei, der insgesamt deutlich mehr gespielt hat, wenn auch viele Sessions noch zum Beta-Status des Spiels. Für die anderen drei ist Splittermond völliges Neuland und die für die Youtube-Runde erstellten Charaktere sind ihre ersten.

Wir haben uns vorab darauf geeinigt, erst mal ein vorgefertigtes Abenteuer zum Einstieg zu spielen und danach dann mal weiterzusehen. Ausgesucht habe ich, was wir spielen, und das ist eben „Mord im Schwimmenden Zirkus“ aus der Abenteueranthologie „An den Küsten der Kristallsee„.

Warum dieses Abenteuer?

Zunächst einmal sollte es ein kürzeres Abenteuer sein und eines, das sich in einer offiziellen Publikation befindet, logischerweise auch eines, das für Heldengrad 1 ausgelegt ist. Die Wahl der Abenteueranthologie war dabei für mich sehr einfach, denn ich stehe einfach auf Wasserkram. Nicht auf Schiffe, aber auf Wasser. Beim groben Durchblättern sprangen mir zwei der vier Abenteuer besonders ins Auge, und das Rennen machte dann die Zirkusstory, weil

  • R-Map! Die sieht man immer noch nicht so oft in irgendwelchen Publikationen, und diese da wirkte, gelinde gesagt, umfangreich und damit spannend
  • Krimi! Ich mag zwar Actionplots, aber das hier schien mal ein bisschen was anderes und auch genau so ausgelegt zu sein
  • Viele Optionen, splittermondspezifische Themen vorzustellen und einzubringen (z.B. verschiedene Spezies und Kreaturen, Orte/Lämder durch Artefakte und Co., Afali)
  • Anfangs- und Endpunkt offen, sodass man es abgeschlossen spielen, aber ebenso von diesem Abenteuer aus weiterspielen kann

Die Vorbereitung

In der konkreten Vorbereitung stellte sich dann raus, dass man dieses Abenteuer verdammt leicht unterschätzen kann. Zwar ist es durch die Schiffsreise und die Story quasi direkt auf dem Meer isoliert, sodass man keine Stadtpläne oder ähnliches braucht, aber gerade die R-Map zeigt eigentlich schon in der Übersicht, dass es hier verdammt viele NSC mit zahlreichen einzelnen Vorgeschichten und Motivationen gibt. Gerade das sorgt dafür, dass man bei einer an sich überschaubaren Handlung dann doch 21 Seiten Abenteuer vor sich hat und eben über ein Dutzend relevanter NSC.

Auch sonst steckt in dem Abenteuer mehr drin, als man auf den ersten Blick erfasst. So gibt es natürlich etliche Situationen, in denen Fertigkeitsproben anstehen (können), es gibt aber auch einige eingebettete „Besonderheiten“, beispielsweise kommen die Regeln für soziale Konflikte mitsamt Einstellungsmodifikatoren zum Tragen, aufgeführt sind zudem Szenen, die Kampf, Verfolgungsjagd und Seefahrt-spezifisches beinhalten können. Können heißt, muss nicht zwingend sein, dennoch sollte man eben darauf vorbereitet sein, die einzelnen Elemente einsetzen zu können.

Als Systemeinsteiger spielt man dieses Abenteuer definitiv nicht mal eben so, sondern muss sich da schon eine ganze Zeit ransetzen. Zugleich fand ich es allerdings gut strukturiert und mit zahlreichen Hilfestellungen zu Regelanwendungen versehen, was wiederum sicherlich einiges an Zeit gespart hat.

Die erste Session

Tatsächlich war ich von den Charakteren gleich zu Anfang ziemlich überrascht. Zwar kannte ich die einzelnen Charakterbögen, aber wie sich so ein Charakter spielt beziehungsweise wie er dargestellt wird, das ist ja noch mal was anderes. Und ich fand die Vorstellungen und das erste Kennenlernen der Figuren überraschend plastisch, gerade wenn man die bestehenden Vorkenntnisse bedenkt. Mir selbst hat das unheimlich geholfen, die Nervosität runterzufahren, und unterhalten hat es mich selbst auch unheimlich gut. 😉

Das Einbringen der einzelnen NSC hat recht dosiert funktioniert, und nach Rückmeldung der Spieler ließen sich die einzelnen Figuren gut voneinander unterscheiden. Genau das wollte ich erreichen und bin froh, dass das für die Spieler die richtige Mischung war.

„Lore“ zu transportieren fiel mir dann tatsächlich ein bisschen leichter, als ich vorab befürchtet hatte. Auch das hätte sicherlich nicht so gut funktioniert, wenn da nicht auch entsprechende Nachfragen von Spielerseite bestanden hätten, aber ich fand, insgesamt hat das so ganz gut gepasst.

Obwohl wir durchaus schon ein bisschen „voran“ gekommen sind, was das Abenteuer betrifft, ist bis zum Ende der Session noch nicht „viel“ passiert, wenn man es auf den gesamten Inhalt und auf Action bezieht. Ich fand es aber gar nicht so schlecht, erst mal ein paar „Trockenübungen“ mit Standard-Würfen zu haben, um in das System erst mal ein bisschen rein zu kommen, und ungefähr der erreichte Punkt war es auch, den ich für ein Ende von Session 1 angepeilt hatte- Tatsächlich hatte ich angenommen, wir beenden die Session zu Beginn der Zirkusvorstellung selbst, aber deren Beginn ist inplay gesehen auch nur noch etwa ein Stündchen entfernt, passt also.

Fazit

Mir hat unsere erste Session echt gut gefallen, und nach Rückmeldung der Spieler geht es ihnen auch so. Das erhöht natürlich die Vorfreude auf die zweite Session mit diesem Abenteuer, und ich bin schon sehr gespannt, wie sich das Ganze weiter entwickeln wird. 🙂

Wer sich selbst ein Bild von der Runde machen möchte, kann das gerne machen – Feedback ist gern gesehen!

Das mit dem „Bild“ ist ein bisschen relativ gesehen, weil der Ton zwar prima übertragen wurde, das Bild aber so seine Macken hat. Lässt sich leider nicht ändern.