Ratcon 2013

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Eigentlich stand an diesem Wochenende ja LARP an, was sich leider aus verschiedenen Gründen dann doch erledigt hatte. Stattdessen ging es am Samstag zur Ratcon nach Unna.

Gleich am Eingang fiel mir wieder auf, warum ich ein paar Jahre einen Bogen um Cons gemacht hatte: Shopping-Optionen! Cons sind einfach nicht gut für den Geldbeutel … aber zum Glück (?) hatte ich gar nicht viel dabei, konnte also auch bei weitem nicht soviel kaufen, wie ich gewollt hätte.

Erst mal ein Hallo in den Raum der Drachenzwinge geworfen. Leider war zu dem Zeitpunkt nur eine mir bekannte Person dort sowie zwei Nicks, die ich im wahrsten Wortsinn „schon mal gehört“ hatte. Später hab ich es irgendwie nicht mehr in Raum zurück geschafft. Schade.

Ziemlich zielstrebig steuerte ich dann eine Demorunde für Iron Kingdoms an und – tadaaa – in genau dem richtigen Moment, um direkt als Colbie Sterling in eine just beginnende Runde einzusteigen. Statt zwei Stunden brauchte der kleine Einstiegsplot eine halbe Stunde länger, wobei ich schon auffallend fand, dass die Leute am Tisch eher bei den eingebauten Tabletop-Elementen aufblühten als beim Rollenspiel. Man merkt dem System – oder den Spielern – da schon sehr deutlich den Ursprung an. Rollenspielerischer Inhalt tauchte mäßig auf, hängt aber sicher auch von den Mitspielern und der Umgebung ab. Die Erklärungen waren aber prima, hat Spaß gemacht, gefällt mir!

Danach noch schnell die Taschenbuchausgabe von Savage Worlds gekauft, um mir das nun demnächst endlich mal anzusehen, dann ging es auch schon zum Workshop …

Leider hab ich mich im Raum geirrt und statt noch mehr über Iron Kingdoms zu erfahren, hörte ich knapp 10 Minuten den zukünftigen DSA-Planungen zu, bevor ich mich getraut hab, den Raum einfach wieder zu verlassen *hüstel*. Was auch immer da besprochen wurde, wichtig ist auf jeden Fall: vollfarbig! Ehrlich! Das Wort fiel innerhalb meiner knappen 10 Minuten sicherlich ein Dutzend Mal, also merkt auch ihr euch das mal besser. 😉

Weitere 5 Minuten Gesuche, um doch noch den richtigen Workshopraum zu finden und dann festgestellt: Da ist keine Menschenseele. Okay, dann nicht.

Stattdessen eine Runde angemeldet und den blöden Quickstarter-Plot von „Demon, the Descent“ geleitet … katastrophale Erfahrung! Hatte am Vortag schon einen eigenen Demo-Plot dazu im TS geleitet, und das war wesentlich, wesentlich besser. Also Fan wird man auf Basis des Quickstarter-Plots nicht von dem Subsystem der WoD, soviel steht fest.

Danach nicht wieder in den falschen Raum gelaufen, sondern pünktlich zum Vortrag von Thomas Echelmeyer zum Thema „Nischen des Rollenspiels ‘Steampunk-Edition’“ vor Ort gewesen und meinen imaginären Wunschzettel direkt mal um mindestens Space 1889 und Wolsung erweitert. Und auch, wenn ich mich jetzt als unwissend oute: Wer ist eigentlich dieser Thomas Echelmeyer und was macht der so? Musste nach dem Workshop flott weiter zu einer Verabredung und hab daher nicht selbst fragen können.

Irgendwann, ja, irgendwann hab ich mal DSA gespielt. Ab 1984 Bücher gelesen (und mangels Mitspielern in der Grundschule quasi auswendig gelernt), ab 1992 exzessiv bis zu 4x/Woche gespielt, meistens ausschließlich, bis ich um 2000 nicht nur DSA nicht mehr sehen konnte, sondern mir das gesamte klassische EDO-Fantasy zum Hals raus hing. 2006 oder so hab ich es dann noch mal mit einem DSA-Oneshot versucht als Spielerin, und ich fand es ganz furchtbar. Da hab ich das System endgültig abgehakt. Was das mit der Ratcon zu tun hat? Achso, ja …

Da war dieser Stand mit Rakshazar … graue Bilder, düstere Eindrücke und auf der anderen Seite des Standes auffallend emsig-begeisterte Menschen. Fand ich cool. Mein Freund sagte was von Riesland, ich dachte was von „was auch immer“. Naja, spontan habe ich beschlossen, dass das bei uns im Schrank stehen sollte und mein Freund meinte sowas wie „Echt? Okay …“ und hat es gekauft. Auf der Rückfahrt äußerte er dann seine Verwunderung darüber, dass ich dieses Buch gern haben wollte. Hab ich nicht verstanden. Was ist denn an düsterer Fantasy so mega-untypisch, dass ich das doof finden sollte? Da erst löste sich dann das Rätsel: Er wusste sehr wohl, dass das eine (inoffizielle) DSA-Publikation ist, ich hatte keine Ahnung. Jetzt bin ich also mal gespannt, ob ich mich demnächst DSA-spielender Weise wiedersehe …

Das war es, so ganz in Kurzform. Wir sind urlange nach Hause gefahren, entsprechend platt war ich bei unserer Rückkunft. Ich hatte allerdings trotzdem noch Zeit, meinen Amazon-Wunschzettel aufzumöbeln …