Heinzcon 2019

heinzcon2019

 

Zum vierten Mal (2016, 2017, 2018) mittlerweile ging es für Tsu und mich zur Heinzcon. Das Ganze gestaltete sich bereits im Vorfeld sehr spannend, weil mein Sprechverbot von 2 Wochen sich bis Mittwoch zog und wir gefahren sind, ohne dass ich einschätzen konnte, ob ich vor Ort überhaupt würde spielen/leiten können.

Erneut sind wir bereits am Donnerstag angereist und hatten erneut selbst für die Unterkunft gesorgt. Und natürlich fiel unsere Wahl ein weiteres Mal auf dieselbe Ferienwohnung, die wir schon 2016 und 2018 in Beschlag genommen hatten.

Freitag

aussichtWir waren um 17.45 Uhr ungefähr vor Ort, da die Con um 18 Uhr öffnet. Tatsächlich auf der Con waren wir dann genau eine volle Stunde später. Die Schlange war lang, und dass Leute, die bereits ihre Tickets hatten, immer mal wieder daran erinnert wurden, dass sie durchgehen können, hat zumindest für alle anderen wie uns die Lage nicht so wirklich verbessert … Für eine an sich eher familiäre Con also insgesamt ganz schön viel Ansteherei.

Die nächste Überraschung gab es dann, als wir unsere Runden aushängen wollten bzw. ein Tischschild holen. In diesem Jahr musste man sich nämlich einen Zettel holen, diesen ohne Tischnummer aushängen, den vollen Zettel dann wieder abnehmen, hat damit dann gegen Pfand ein Schild bekommen, musste den Zettel danach wieder aushängen und gucken, dass man seine Mitspieler*innen eben auch zusammen getrommelt bekommt bzw. als Mitspieler*in stand man dann eben rum und wartete auf den Zettel mit der Info, wo es denn nun eigentlich hingehen soll. Das war … suboptimal.

Ohnehin stehen zig Leute natürlich ständig vor der Wand mit den Rundenaushängen auf der Suche nach einer Möglichkeit, irgendwo mitzuspielen. Bei den Aushängen hat man nun neue Zettel (die in wenigen Sekunden zumeist gefüllt waren) neben etlichen ausgefüllten, die sich wiederum in solche unterteilen, die voll sind, aber noch keine Tischnummer haben und solchen, die einfach nur informieren, wo diese Runde denn nun stattfindet. Und neben den Leuten, die eine Runde suchen, stehen im Pulk jetzt eben auch noch die ohne Tischnummernplan. Und als SL wuselt man sich durch den Menschenhaufen, um seinen Zettel mindestens 2x dort auszuhängen. Das war, bei aller Liebe, ziemlich ätzend.

Schließlich hatten wir Tisch und Mitspieler*innen und es konnte losgehen. Sowohl Tsu als auch ich haben eine Runde Splittermond geleitet, die dann bis etwa Mitternacht lief.

splimo_auslageZwischenzeitlich bin ich in einer Pause noch schnell zum Shoppen gehuscht und habe neben dem Kesh-Band und Edisons Enzyklopädie für Space 1889 noch zwei Mondsplitter und die Heinzcon-Edition 2019 (Die Magie) gekauft.

Samstag

Vormittags wollte Tsu gern eine Runde leiten, scheiterte aber über zwei Stunden hinweg daran, dass kein Tisch verfügbar war. Auch einige andere Leute hätten gern etwas angeboten, konnten mangels Tischen jedoch nicht. Nach 2 Stunden kaperte Tsu dann kurzerhand einen „Nichtspiel-Tisch“. War vor ein paar Jahren eher das Problem, dass es keine SL gab für die ca. 25 Tische, hörten wir ja letztes Jahr bereits von fehlenden Tischen. In diesem Jahr hat es uns dann quasi selbst auch erwischt. Und war das ziemlich unangenehm, weil wir einige Leute durch unsere Schwärmerei zur Heinzcon „gelockt“ hatten im Vorfeld und nun insgesamt 4 Leute allein aus unserem Umfeld ratlos auf der Con standen (nachdem sie nicht nur Eintritt gezahlt hatten, sondern auch Urlaub und eine Ferienwohnung genommen hatten … was ja so ein bisschen die Besonderheit von der Con in Norddeich ist).

federundschwert_auslageIch selbst hatte den Vormittag ohnehin verquatschen wollen, was aber ebenfalls ein bisschen schwierig war, weil die entsprechenden Leute zu dem Zeitpunkt noch nicht vor Ort waren, in Runden saßen und so weiter.

Was ich allerdings auch machen wollte und konnte, war ein Besuch des Standes von Jennifer S. Lange. Ihre Bilder sind mir immer wieder mal aufgefallen in der Vergangenheit, ich fand sie wunderschön und habe dann im Nachhinein jeweils rausgefunden, dass sie von ihr sind. Meine bislang mit liebste Splittermond-Illustration stammt auch von Jennifer, und das wollte ich ihr nicht nur sagen, sondern auch mal sehen, ob ich davon nicht einen Druck erstehen kann. Hat geklappt, wenn auch leider vor Ort „nur“ als Postkarte. Aber schön, dass ich die Riesin Dakila (Sadu-Quellenbuch) fortan in Postkartengröße mit mir rumtragen kann. 😉

Auch Florian Stitz war übrigens wieder vor Ort. Hier gab es auch wieder etliche schöne Bilder zu bewundern, wobei wir uns besonders für das Cover des aktuell sechsten Splittermondromans Jenseits der Seidenstraße erwärmten.

jenniferslange

Um 12 Uhr startete der Workshop Quo vadis, Splittermond?, den ich sehr bequem sitzend bei ganz guter Belüftung erleben durfte. Das war wirklich positiv: Die Lüftung bei den Workshops war besser als sonst. Liegt auch daran, dass ein heftiger Wind ging, der beim Öffnen eines Fensters gleich in den Raum gedrückt wurde, war auf jeden Fall aber ganz angenehm.

Ab 14 Uhr wohnte ich dann als Diskussionsgast der Podiumsdiskussion Wie leite ich eine Conrunde? bei. Diese Diskussion war von Marcus Juergens initiiert, organisiert und moderiert, der Dennis Maciuszek, Mhaire Stritter und mich zu Erfahrungen und Tipps zum Thema befragte. Mir hat das wahnsinnig viel Spaß gemacht. Hatte ich im Vorfeld naiv geglaubt, das Thema sei nicht ergiebig genug für einen Slot von 2 Stunden, wurde ich im Verlauf eines Besseren belehrt. Ich hoffe, es konnten einige ein paar Ideen oder Herangehensweisen daraus mitnehmen.

Im Nachhinein entstanden dann noch so einige Gespräche, über die ich mich ebenfalls sehr gefreut habe. Als ich dann um 17 Uhr an den Tisch ging, um eine Runde zu leiten (ha, einen von da aktuell zwei freien Tischen noch bekommen!), war ich eigentlich noch gar nicht wieder ganz ready für die nächste Spielrunde, sondern noch im Austauschmodus sozusagen. Entsprechend fand ich den Anfang meiner Runde ungewohnt holprig, und dass ich irgendwann mittendrin feststellte, dass mir zentrale Notizen fehlen (die ich übrigens bis heute nicht wiedergefunden habe), fand ich höchst ärgerlich. Ich hoffe aber, die Mitspieler*innen hatten dennoch ein bisschen Spaß an der Runde, die wegen des ungeplant hohen Improvisationsanteils auch gute zwei Stunden früher beendet war als von mir eigentlich vorgesehen. Immerhin gab es in dieser Runde Gimmicks, denn ich hatte zu Hause für jede*n Mitspieler*in ein Fleadyne-Parfum kreiert und mit zur Heinzcon genommen. Kein Scheiß.

Parallel dazu leitete auch Tsu eine weitere Splittermond-Runde. Natürlich in Wintholt. 😉

Am Samstag sind wir dann schon ziemlich früh (gegen 22 Uhr) wieder zur Ferienwohnung zurück, um für den Sonntag fit zu sein.

Sonntag

bioingDie Aufbruchstimmung des Sonntags hab ich diesmal gar nicht so wahrgenommen wie sonst. Wie auch schon Freitag und Samstag stand noch Programm an, und die Tische waren durch viele Runden belegt. Tsu und ich hatten bislang zusammen 5 Runden angeboten, sodass wir am Sonntag entweder spielen oder einfach nur quatschen wollten. Gefunden hat sich dann schließlich eine DSA 5-Runde, die BioIng leitete. Auch wenn wir uns online ja schon länger kennen und ich BioIng vorher auch schon mal real getroffen habe, fand ich es cool, dass wir mal zusammen am Tisch saßen und spielten. Die Runde war dann eine stark gekürzte Variante vom Heldenwerk Drei Farben Schnee – bis zum bitteren Con-Ende sozusagen.

Beim Spiegelkinder-Stand von Claudia Heinzelmann habe ich dann zum Abschluss noch zwei schicke Bücher erstanden.

Mit Lex erstellten wir noch Charaktere für eine demnächst anstehende Runde Earthdawn (4. Edition), quatschten noch mit einigen Leuten am Ein- bzw. Ausgang, und das war dann die Heinzcon 2019. Gerade am Sonntag hätte ich aber ohnehin nicht mehr lang durchgehalten. Ich war total müde an dem Tag, was sich schließlich auch wieder auf meine Stimme niederschlug, und war froh, dass wir erst am Montag fuhren und ich so noch eine große Mütze Schlaf zu mir nehmen konnte.

Da einige bis Montag blieben, war an sich noch ein Quasseltreffen angedacht gewesen. Das verschiebt sich dann aber zu 2020.

Positives

Jede Heinzcon verlief bis jetzt ein bisschen anders. Diese hier ebenso. Und sie hat wieder richtig Spaß gemacht!

Ich hab mich sehr gefreut, dass ich zwei Runden Splittermond leiten konnte, wovon ich etwa mit 60% der Leute zuvor auch noch nie gespielt hatte.

Den Aushängen nach war diese Heinzcon zwar ziemlich splittermondlastig (genau mein Ding, hihi), aber ich denke, im Prinzip war für alle was dabei: Space 1889, The Sprawl, Numenera, NOVA, Coriolis, Star Wars, Cthulhu, Dungeonslayers, Dungeon World, City of Mist, 1W6 Freunde, DSA und diverse Fate-Angebote sind so das, an das ich mich jetzt erinnere. Oh, und sogar schon eine Runde Forbidden Lands.

Die Leute! Einfach für sich stehend und unabhängig von bekannt, unbekannt, gesprochen oder nicht gesprochen. Ich mag Mitarbeiter und Publikum der Heinzcon unwahrscheinlich gerne. 🙂

Ich hab mich sehr über die ganzen Gespräche gefreut, die ich auf der Con mit verschiedenen Leuten führen konnte, auch wenn es wohl immer so sein wird, dass man gerne noch mit X oder mit Y länger usw. gequasselt hätte.

Ebenfalls toll fand ich in diesem Jahr mal wieder den allgemeinen Splittermond-Workshop. Uli Lindner hält seine Vorstellungen ohnehin immer sehr auf den Punkt, was ich mag. Diesmal kam noch hinzu, dass es wieder ein paar angeteaserte Sachen gab, von denen zumindest ich im Vorfeld noch so gar nichts gehört hatte (dazu an anderer Stelle mal mehr), und worauf ich gespannt bin. diskussion

Die Diskussionsrunde hat mir wie schon geschrieben sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, in Zukunft gibt es vielleicht noch mal oder auch öfter sowas in der Art. Dank an dieser Stelle auch nochmals an Marcus Juergens.

Die Lüftung der Räume fand ich erstmals ziemlich gut und bin dafür echt dankbar.

Ich bin ziemlich happy über das Feedback, das ich selbst von Leuten bekommen habe. Es gab diesmal doch relativ viele Leute, die einfach auf mich zugekommen sind und mich auf den Youtubekanal oder – worüber ich mich besonders gefreut habe – den Stechginsterpodcast angesprochen haben und Feedback gaben und/oder sich vorstellten, sodass ich jetzt auch noch viel mehr Gesichter vor Augen habe als vorher, was einige Leute angeht. Das gilt auch für Leute aus dem Splittermond-Discord, und ich mag das, weil es das Ganze ein bisschen persönlicher macht. Vielen lieben Dank an dieser Stelle auch noch mal für euer Feedback, euer Lob und eure motivierenden Worte. 💓

Neutrales

wetter

Genau zur Heinzcon hat sich die permanente Regnerei ein bisschen gelegt. Das galt nicht für einige Stunden des Samstags und nicht ab Sonntag Abend (Sturmtief Eberhard lässt grüßen), sodass wir selbst am Montag noch einen ausgefallenen Zug hatten, derweil andere mit dem Auto nach Hause geschlittert oder in irgendwelchen Städten wegen Zugausfällen gestrandet sind für eine Nacht. Beim Converlauf selbst war das Wetter aber eigentlich okay, wir ohnehin ganz gut vorbereitet auf Kälte und Regen, und außerdem kann man Wetter nun mal nicht so wirklich planen.

Zum dritten Mal taucht hier die Sojabolognese auf. Im ersten Jahr gab es zuwenig, im zweiten Jahr reichlich, jetzt im dritten Angebotsjahr erstens zuwenig und zweitens bei weitem nicht so lecker zubereitet. Dafür war der Eintopf lecker.

Negatives

Das anfängliche Anstehen war nun nicht dramatisch, aber eine Stunde finde ich da doch zu lang. Wie wäre es mit einem zweiten Eingang für diejenigen, die schon Tickets haben (es gibt ja weitere)?

Das Management der Rundenaushänge geht gar nicht, so wie es dieses Jahr war. Eigentlich bleibt einem da nur. Runden wirklich im Vorfeld der Con bereits anzumelden, was aber erfordert, dass man sich dann auch entsprechend strikt an diese Planung hält und keinen Raum für spontane Änderungen hat. In diesem Jahr gab es beispielsweise mindestens eine vorangemeldete Runde, die aushing, voll war, die SL dann aber zum entsprechenden Zeitpunkt nicht aufgetaucht ist.

Die Tischsituation war im letzten Jahr bereits angespannt. Ich hatte schon den Eindruck, dass dieses Jahr nochmals mehr Leute da waren, aber selbst wenn nicht, ist es schon sehr unbefriedigend, wenn man nicht spielen (und auch nicht leiten) kann, weil schlichtweg keine Tische in Aussicht sind. Hier wäre es entweder an der Zeit, die Con tatsächlich auch bei Tagestickets zu begrenzen, das Café unten zum Teil der Con zu machen, um mehr Tische zu haben, oder aber Lokalitäten im Umkreis (z.B. Konferenzräume des Hotels?) für die Workshops zu nutzen, um die beiden Räume dafür für Runden nutzen zu können. Oder … also irgendwas muss da jedenfalls dringend anders.

Wir hoffen, so oder so, dass wir auch 2020 wieder dabei sein können. 🙂

5 Kommentare

  1. Danke Clawdeen für den schönen Bericht. Insbesondere auch Dank für die Diskussionsrunde, die ich sehr interessant fand und die eigentlich auch viele Punkte berührte, die über die Con-Runde an sich hinausgehen.

    Zum Thema Tischvergabe: ich hatte den Eindruck, dass es mit den Tischen die letzten Jahre auch so gehandhabt wurde, jedenfalls hatte ich immer die Situation, dass ich den vollen Zettel nehmen musste, um damit einen Tisch zu reservieren. Das ganze ist etwas nervig. Einen zweiten Platz zu machen, wo die laufenden / vollen Runden hängen, statt der Neuaushänge wäre, glaube ich, wünschenswert.

    Ich finde eher die Situation mit Frühstück und Zeitslots der Runden unglücklich. Leute essen halt noch und blockieren so Spieltische, die dann zögernd freigegeben werden, selbst wenn man den Tisch für eine Runde reserviert hat. Das macht die morgendliche Tischsituation noch angespannter.

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