CtL-Sandbox: Was die Charaktere wissen & kennen

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Im Hintergrund habe ich schon so einiges weitere auf Zetteln notiert, aber weil ich das Ganze spoilerfrei halten will, geht es jetzt erst mal nur um die Changelings, die auch die Charaktere kennen und um das Wissen, das sie haben. Bei den Beschreibungen verzichte ich übrigens sowohl hier als auch den Charakteren gegenüber bewusst auf eine Benennung von Kith und Seeming. Nach Ablauf der Runde kann ich das gerne mal genauer und auch mit Werten aufdröseln, aber jetzt soll sich erst mal jeder selbst seinen Teil denken (wenn er mag).

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Anselms Kontakte:

Am wenigsten Kontakt zu Changelings hatte bislang Anselm. Er verlebte Jahre lang zurückgezogen, davon die meiste Zeit in Schreventeich. Dort traf er relativ bald auf Heiko Wellpott – oder umgekehrt -, und nach einer ziemlich langen Anlaufzeit entwickelten sich erste Gespräche, die sich im Verlauf der Jahre zu langen Unterhaltungen ausweiteten. Heiko kann stundenlang mit wachsender Begeisterung debattieren, kann allerdings genauso mitten im Gespräch einfach aufstehen und gehen, wenn es ihn langweilt. Er sieht aus wie Anfang 20 und hat schulterlange mittelbraune Haare. Das auffälligste an ihm sind seine strahlend grünblauen Augen, die je nach Stimmung mal mehr zur einen, mal zur anderen Farbe wechseln. Das täuscht dann auch leicht darüber hinweg, dass seine Haare wie splissig aussehen. Im Mien zeigt sich allerdings, dass es sich dabei eher um eine Art Wasserpest handelt. Über Höfe und derlei sprachen die beiden erst nach Jahren, wo sich dann herausstellte, dass Heiko zum Herbsthof gehört.

Hintergrund dieser Offenbarung war, dass Anselm bei einem Spaziergang in alten botanischen Garten Gerlinde Görlich kennen lernte. Die Regentin des Frühlingshofs trat einfach auf Anselm zu, als er dort war, und verwickelte ihn in ein Gespräch. Gerlinde ist eine ausgesprochen hübsche Frau, die vom Alter her schwer einzuschätzen ist. Vielleicht ist sie Ende 20, vielleicht aber auch schon Ende 30. Ihr Aussehen und ihr Auftreten ist jedenfalls sehr frisch und optimistisch, sie trägt eigentlich immer Kleidung im Vintage-Look der etwa 30er Jahre sowie einen Glockenhut, der das meiste ihrer mittellangen dunklen Haare verbirgt. Am auffallendsten ist ansonsten wohl, dass sie im Frühjahr stets Ginsterstängel an ihrer Kleidung oder am Hut trägt. Der jasminartige Duft ist geradezu betörend, umgibt Gerlinde allerdings auch in den Herbst- und Wintermonaten.

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Dáithís Kontakte:

Dáithí kennt vor allem Scarlet Sperling, die er auch als erste kennen lernte, weil sie ihn schon bei seinen letzten Schritten aus der Hecke begleitete. Dáithí hat entsprechend eine besondere Verbindung zu der jungen Frau, die in ihrer Maske als erstaunlich fröhliches Gothic-Girl erscheint, was ihn letztlich nicht nur zum Frühlingshof brachte, sondern ihn auch dazu motivierte, selbst irgendwann einer der Schwarzdrosselbischöfe zu sein, zu denen auch Scarlet gehört. Vom Hof kennt Dáithí natürlich ebenfalls Gerlinde Görlich (Beschreibung siehe oben) sowie Hannah Käsehage. Hannah ist eine ausgesprochen höfliche Person, die man jedoch leicht übersieht, weil sie ziemlich klein und unscheinbar aussieht und sich zudem ziemlich leise bewegt. Die wie Mitte 40 aussehende Hannah fällt noch am ehesten dadurch auf, dass sie stets dunkelblaue Kleidung und dazu passend (oder auch mal unpassend) weißen Kragen in irgendeiner Form trägt. Er hat allerdings auch flüchtig die Bekanntschaft von Mario Marcello gemacht, einem kleinen italienischen Metzger in Ravensberg. Eigentlich scheint Mario recht jung zu sein, wirkt wie etwa Ende 20, fällt aber durch sein Äußeres unangenehm auf. Er ist knapp 1,60m groß, hat einen ziemlichen Schmierbauch und einen Stiernacken, und seine Haut glänzt immer rot und ölig wie die eines Schweins am Spieß.
Zu guter letzt ist Dáithí  in Gaarden schon öfter ein schattenhafter Changeling aufgefallen, über den er aber noch nicht mehr weiß, sondern ihn nur öfter nachts beobachten konnte.

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Riekes Kontakte:

Rieke hat nach ihrer Ankunft in Kiel zuerst Hannah Käsehage kennen gelernt, die sie kurzerhand heimlich im Seemannsheim in Holtenau untergebracht und ihr bei den ersten Schritten geholfen hat (Beschreibung siehe bei Dáithí). Rieke kennt Hannah allerdings dadurch ein kleines bisschen besser und hat nicht nur festgestellt, dass sie ein durchweg höfliches Wesen hat, sondern auch von Herzen gut und vor allem hilfsbereit ist, wenn auch eher schüchtern und still. Hannah war es auch, die Rieke schließlich zu Gerline Görlich brachte. Und wie der „Zufall“ es so will, war da auch gerade Erich Ahaus vor Ort. Rieke hat damals mitbekommen, dass es im alten botanischen Garten Probleme mit einigen Gehölzen gab und Erich, selbst ein Mitglied des Herbsthofes, verhandelte mit Gerlinde gerade das weitere Vorgehen vor Ort, da es sich um die Regentenzeit des Frühlings handelte (während der das recht heiß begehrte Düsternbrook und vor allem besagter Garten dem Frühlingshof allein als „Sitz“ gilt, soviel bekam Rieke damals schon mit). Da sich Gerlinde und Erich rasch einig wurden und Rieke ihrerseits ein Weilchen des Kennenlernens bei Gerlinde und im Garten verbrachte, entstand so auch eine lose Bekanntschaft zwischen Rieke und Erich. Erich selbst sieht aus wie mindestens 70, hat so faltige und trockene Haut, dass man sie schon als gefurcht bezeichnen kann, läuft etwas gebückt, langsam und auch sein langer weißer Bart und das schüttere weiße Haar verstärken den Eindruck, hier einen wirklich alten Changeling vor sich zu haben. Er ist nicht sehr kontaktfreudig, einer Unterhaltung jedoch auch nicht abgeneigt und relativ neugierig. Da Erich selbst in Schilksee lebt, wo ihn Rieke einmal wegen irgendwas besuchte, bekam sie dort die Gelegenheit, eine Changeling kennen zu lernen, die man sonst nur sehr selten zu Gesicht bekommt: Pauline Miroir. Die äußerst scheue Frau war nur bereit, sich mit Rieke überhaupt auseinander zu setzen, nachdem sie erfahren hatte, dass Rieke eine potenzielle Anwärterin für den Frühlingshof ist, zu dem auch Pauline gehört. Vom Alter her kann man sie unmöglich schätzen, denn sie besteht aus Glas, genauer gesagt aus einer Vielzahl von kleinen Spiegelmosaiken. Teils sind diese farbig, was ihr stark reflektierende große Augen und rote Lippen verleiht. Sie wirkt tot und lebendig, abstoßend und wunderschön zugleich. Ihre Maske zeigt ein puppenhaftes Aussehen mit übergroßen Augen, durchscheinender Haut und nur wenige Millimeter lange schwarze Haare. Auch da ist sie vom Alter her schwer zu schätzen, liegt am ehesten irgendwo in den Zwanzigern. Hat man erst einmal Kontakt zu ihr geknüpft, entpuppt sich Pauline als durchaus gesprächig und aufgeschlossen, zeigt sich meist gut gelaunt. Doch stets schwingt bei ihr eine stark depressive Note durch, die sie zu verschleiern versucht, jedoch auch ungeübteren Beobachtern rasch auffällt.

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Anzahl und Aufteilung der Changelings in Kiel:

Zuerst stellt sich bei solchen Dingen – mir zumindest – immer die Frage nach der übernatürlichen Bevölkerung. Während sich im Verlauf der Jahre für die einzelnen oWoD-Settings diverse Zahlen ergeben haben, ist das bei der nWoD weitgehend nicht der Fall. Zu “Changeling, the Lost” ist mir da jedenfalls nichts bekannt.

Also orientiere ich mich einfach mal an “Changeling, the Dreaming”, was das betrifft. Da kam iiiirgendwann mal jemand auf die Idee, die Anzahl der Kithain für Nordamerika auszurechnen, und so ergab sich letztlich eine Anzahl von 1:20.000. Das finde ich auch (oder sogar gerade) für “Changeling, the Lost” eine ganz gute Quote.

Was man natürlich machen kann: Man könnte das Ganze breiter anlegen, um die Höfe dort besser unterzubringen. Schleswig-Holstein hat etwa 2,8 Millionen Einwohner insgesamt. Bei der Quote käme man dabei auf 140 Changelings. Allerdings gibt es nur wenige größere Städte (neben Kiel Lübeck (210.000 EW), Flensburg (85.000 EW), Neumünster (80.000 EW) und Norderstedt (70.000)) mit über 50.000 Einwohnern, alles andere darunter sowie eine große Anzahl an Gemeinden mit unter 500 Einwohnern.

Wahrscheinlich konzentrieren sich die meisten dieser Changelings auf diese vier größten Städte mit zusammen 685.000 der 2,8 Millionen Einwohner. Sagen wir 40%. Dann bleiben 56 Changelings, die sich auf diese vier Städte verteilen, was dann eher einer Quote von 1:12.000 entspricht: Norderstedt mit 6 Changelings, Neumünster und Flensburg mit jeweils 7 Changelings, Lübeck mit 18 Changelings und schließlich Kiel mit 20 Changelings. Passt doch als Richtwert ganz gut. Natürlich variiert die Zahl aus verschiedenen Gründen.

Höfe:

Winter:

In Kiel sind alle vier Höfe aktiv, allerdings ist der Winter deutlich unterrepräsentiert. Zumindest sieht es so aus. Man weiß ja nie … Von einem Stadtteil ist tatsächlich klar, dass dieser in der Hand der Winterchangelings ist, wenn man so sagen kann, nämlich Hassee. Genaue Anlaufpunkte gibt es dort allerdings (natürlich) nicht. Kontakt stellt man am leichtesten her, wenn man den von ihnen im Oktober und Dezember veranstalteten Markt am Vinetaplatz in Gaarden besucht. Der Winterhof hält sich aus der Politik zumindest offensichtlich heraus.

Sommer:

Changelings des Sommerhofes findet man vor allem in Friedrichsort und in Gaarden. In den Kasematten von Friedrichsort sind immer welche zu finden, da sich dort ihre “Zentrale” befindet. Ansonsten kontrollieren die Sommerchangelings in erster Linie den Stadtteil Gaarden. Während der Kieler Woche organisieren sie stets die Olympiade der Changelings. Durch eine Vereinbarung mit dem Winterhof nutzen sie hierzu für den Zeitraum von einer Woche und einem Tag oft Teile von Hassee oder die gesamte Gegend nach Gütdünken. Ab da beginnt auch ihre Herrschaft über Kiel, also immer Ende Juni. Sie währt klassischerweise drei Monate, also bis Ende August, auch wenn es in der Vergangenheit immer wieder mal Auseinandersetzungen deswegen gab und es immer wieder mal Jahre gab, in denen sie 4-6 Monate lang den Hof hielten.

Herbst:

Schreventeich ist ganzjährig das „Gebiet“ des Herbsthofes. Darauf legt der Hof auch enormen Wert. Warum, weiß niemand so genau, auch wenn es zahlreiche Gerüchte diesbezüglich gibt. Ansonsten finden sich Changelings des Herbstes vor allem in Düsternbrook, wo stetige Auseinandersetzungen mit dem Frühlingshof bestehen.

In Düsternbrook sind sie vor allem mit dem Uniklinikum und den Museen verbunden. Viel Wert legen sie dort vor allem auf den alten botanischen Garten, den sie jeweils bis zur Machtübernahme des Sommerhofes intensiv nutzen. Dort befindet sich auch ein Trod, nämlich der Pavillon. Genau deshalb gibt es auch besagte Auseinandersetzungen mit dem Frühlingshof.

Frühling:

Der Frühlingshof ist vor allem in Holtenau, Düsternbrook (siehe oben) und Schilksee anzutreffen. Zahlenmäßig sind sie die stärkste Fraktion in Kiel, allerdings gibt es sehr unterschiedliche Persönlichkeiten unter ihnen, die trotz desselben Hofes nicht gerade immer miteinander auskommen. Wahrscheinlich erklärt sich auch dadurch vor allem, dass die Auseinandersetzungen rund um den Pavillon und die Vorherrschaft Kiels bislang noch nie größere Formen angenommen haben.