Cthulhu? Neue Edition?

cthulhu_logo

Seit einem Weilchen bastle ich an einer Rippers-Runde für meine frühere Tischgruppe. Das führt mich bei der Lektüre zu dieser Runde vor allem zu einem: Cthulhu. Im Grunde könnte man ja meinen, dass Rippers mich eher dazu bringt, mal wieder die Hunter, the Vigil-Sachen vorzukramen, aber nö, so gar nicht.

Meine Erfahrungen mit Cthulhu sind allerdings … mau. Man könnte auch sagen, sie sind quasi nicht existent. Ich hab vor etwa 15 Jahren mal ein paar Bücher des deutschen Cthulhu-Rollenspiels gehabt und damals auch gelesen, aber zum Spielen kamen wir damals nur 1-2x, das hab ich also alles längst vergessen. Dann gab es Anfang 2015 noch einen Oneshot Cthulhu, bei dem ich als Spielerin dabei war, aber das war es dann auch.

Und just zu diesem Zeitpunkt lese ich an allen möglichen Ecken und Enden von der neuen Edition, die also genau dieses Jahr zur SPIEL erscheinen soll. Verdammt günstig soll sie sein, und sie macht ein paar Sachen anders. Ja, was macht sie denn anders? Warum soll ich die kaufen wollen? Von ganz praktischen Sachen wie der Erhältlichkeit und der Preise bisheriger Cthulhu-Publikationen mal abgesehen, meine ich.

Diese Frage habe ich vor einem Weilchen auch in der G+-Community gestellt und in diesem Zusammenhang einen interessanten Thread verlinkt bekommen. Da ich tatsächlich Schwierigkeiten habe, mal wirklich griffige Infos zu erhalten, gebe ich Infos aus dem Thread also mal hier übersetzt weiter. Vielleicht hilft es ja wem. Und vielleicht hat ja auch sonst noch jemand (mehr) Infos für mich? Meinungen und Einschätzungen sind auch sehr gern gesehen. 🙂

  • Alles ist nun prozentual abgebildet, auch Attributswerte
  • Fertigkeiten haben einen normalen Wert, einen halben Wert oder 1/5 Wert; es gibt keine Widerstandstabellen für vergleichende (opposed) Würfe
  • Man kann einen verfehlten Wurf wiederholen, erhöht damit aber auch die Auswirkungen bei einem weiteren Fehlschlag
  • Bonuswürfel (W10)
  • Optionalregel für den Einsatz von „Glück“ (das nun ein eigener Wert ist)
  • Verfolgungsregeln
  • Sehr viele Berufe; alle haben eine eigene Zusammensetzung der Startwerte, sodass nicht mehr länger nur INT (Intelligenz) und EDU (Bildung) nötig sind
  • Es gibt einige Startpakete für Charaktere
  • Es gibt einige neue Fertigkeiten (z.B. schätzen, einschüchtern, überleben), einige bestehende Fertigkeiten wurden umbenannt, andere zu einer neuen Fertigkeit kombiniert (z.B. Waffenloser Kampf)
  • Es gibt eine detailliertere Aufschlüsselung des Vermögens und ein abstraktes Zahlsystem
  • Im Kampf kann man sich entscheiden, ob man ausweicht oder eine Kampffertigkeit einsetzt, um sich zu verteidigen; in letzterem Fall verursacht man selbst dabei Schaden, wenn man den Wurf des Gegners überbietet
  • Die Alterungsregeln garantieren keine Verbesserung der Bildung mehr
  • Charaktere haben unterschiedliche Bewegungsraten
  • Es gibt „Hintergrundelemente“, die einem helfen können, geistige Stabilität wiederzuerlangen; es handelt sich um kurze Beschreibungen von Leuten, Orten, Gegenständen oder persönlichen Konzepten, denen der Charakter folgt, und ein bisschen sieht das Ganze aus wie Aspekte bei Fate, nur mit geringerer mechanischer Auswirkung
  • Detailliertere und explizitere Regeln für den Wahnsinn
  • Magie: Ein Status von null Magiepunkten knockt einen nicht mehr aus, aber jede weitere Ausgabe oder jeder weitere Verlust von Magiepunkten drückt sich im Verlust von Lebenspunkten aus
  • Kleine Wunden machen nicht mehr bewusstlos, wenn null Lebenspunkte erreicht werden. Eine große Wunde (eine Verletzung, die die Hälfte oder mehr der gesamten Lebenspunkte kostet), bei der man null Lebenspunkte erreicht, hinterlässt einen sterbend. Stabilisiert wird mit Konstitutionswurf oder Erster Hilfe. Erleidet man allerdings Schaden in Höhe der gesamten Lebenspunkte oder mehr auf einmal, ist man tot.
  • Hat man lediglich kleine Wunden, heilt man schneller (1 Lebenspunkt pro Ruhetag).

Für mich sieht das meiste davon eigentlich ganz gut aus, auch wenn da für mich nun keine phänomenal brandneuen Sachen dabei sind. Mir fehlt aber halt auch die Vergleichsmöglichkeit mit anderen Editionen (zwar hab ich immer noch ein paar Bücher im Schrank stehen, aber die müsste ich ja erst mal lesen, um da Unterschiede festzustellen, und soviel Zeit hab ich dann doch nicht ;-)).

Wie seht ihr das (und warum!)?