Rückblick: Rollenspielkarneval März 2016

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Da ist er nun dahin gegangen, der März. Am 1. April eine Zusammenfassung zu veröffentlichen, nö, das wollte ich irgendwie nicht, also kommt sie ein bisschen später.

Diesmal nehme ich mir die Freiheit als Organisatorin, nicht nur etwas zu den einzelnen Beiträgen zu schreiben, sondern auch ein bisschen was „in eigener Sache“.

Das Thema: Unter Druck

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In gleich mehreren Hinsichten war dieses Thema eines, zu dem ich selbst so einiges hätte beisteuern können und wollen. Dass tatsächlich kein einziger Beitrag von mir selbst beigetragen wurde, spricht andererseits für sich – und für das Thema irgendwie zugleich auch (Zeitdruck und so).

Ich habe sogar zwei Artikel für den Monat begonnen, aber nicht zu Ende gebracht. Warum? Na, ich steh unter Druck! 🙂

Ich könnte vermutlich allein mehrere Blogposts mit den Dingen füllen, die ich gerne machen möchte, aber ich finde es immer schwerer, alles unter einen Hut zu bringen. Das frustriert mich, dieser (größtenteils) selbst gemacht Druck frustriert mich, aber das fegt ihn dennoch leider nicht vom Tisch.

Na gut, also widme ich mich nun immerhin all jenen, die mehr Zeit haben, sich mehr spezifische Zeit genommen haben oder einfach ein besseres Zeitmanagement haben. 🙂

Abenteuerideen, Ausrüstung, Infos und Inspirationen

Der erste Beitrag des Karnevalmonats März stammte von Greifenklaue: 10 Abenteuerideen auf einem U-Boot. Der Beitrag enthält genau das, was die Überschrift verspricht, allerdings lohnt ein Klick zum Artikel auch für die Leute unter euch, die mit U-Booten nicht soviel anfangen können. Die genannten Abenteuerideen eignen sich laut Anmerkung am Ende des Beitrags (und auch nach meiner persönlichen Meinung) nämlich ebenso für Raumschiffe und ähnlich begrenzte Örtlichkeiten. Mir hat an dem Artikel besonders gefallen, dass Mini-Zufallstabellen in die Ideen eingebastelt wurden und auch die bei mir ausgelösten Assoziationen an einen Haufen Filme und Bücher zum Thema.

Wenn auch nicht direkt chronologisch, aber gerade wegen der Assoziationen sehr zum ersten Beitrag passend: Die beiden Beiträge von jaegers.net. Der erste Teil zu „Rollenspiel in den Tiefen des Meeres“ ist betitelt mit „Wahrheit“ und präsentiert allerlei Wissenswertes zu Temperatur, Gasen, Sicht, Kommunikation, Strömung und eben – Druck. Dieser erste Teil kam richtig gut an, sodass er auch in der deutschsprachigen Rollenspielcommunity auf G+ verlinkt wurde. Was die Kritik betrifft: Ja, klar kann man sich für solche Infos auch ein „Was ist Was„-Buch durchlesen oder wahlweise andere Sachliteratur zum Thema, aber mal ehrlich: Wer macht das denn? Ich persönlich mag Artikel und Videos, die sich mit realen Themen befassen, sei es aus dem Beruflichen oder dem Hobbybereich, die mir Infos geben, die gerade aus Rollenspielsicht für mich von Interesse sind. Nein, es muss nicht immer „realistisch“ sein, aber wenn man die Möglichkeiten, Kenntnisse, Vorstellungen dazu hat, dann ist das umso besser, finde ich. Ich selbst war im Verlauf meines (Beruf)lebens schon so oft (bei Büchern, Filmen, aber durchaus auch beim Rollenspiel schon mal) genervt oder enttäuscht von völlig verqueren Annahmen und Vorstellungen in Bezug auf Erkrankungen, Wundheilung, Vergiftungserscheinungen, Leichenbeschreibungen, Reanimationen und derlei mehr, dass ich es gut finde, wenn man solche realen Infos schick aufbereitet für Rollenspieler bekommen kann. Davon abgesehen bin ich eh ein Wasserjunkie, was Roman-, Film- und Rollenspielthemen betrifft, wie einige wissen dürften.

Der zweite Teil von jaegers.net ist mit „Fiktion“ untertitelt, und entsprechend gibt es in diesem Artikel einiges an gelieferten Inspirationsquellen zum Thema. Vorgestellt werden diverse Filme, die unter Wasser spielen, entsprechende Dokumentationen, Rollenspiele mit dem Schwerpunktthema „unter Wasser“ sowie einige Anregungen für Abenteuer. Auch dieser Beitrag hat mir sehr gut gefallen, und mittlerweile ist er auch in deutlich erweiterter Form verfügbar. Hinweise aus Kommentaren wurden nämlich aufgenommen, und so ist die Liste der Rollenspiele sowie Themenbücher, die zu einem Rollenspiel gehören, nochmals gewachsen. Auch dieser Beitrag hat mir aus diversen Gründen ausgesprochen gut gefallen. Die meisten der genannten Filme kenne ich (natürlich), und ich mochte die Erinnerungen, die der Artikel an sie geweckt hat. „Im Rausch der Tiefe“ habe ich selbst zwar drei Mal gesehen und finde ihn entsprechend so gar nicht langweilig, aber es ist ja gerade interessant, wenn man persönliche Meinungen in einem Artikel bekommt statt weichgespült genormten, also sei dem Jaegersmann verziehen. 😉 Die Filmliste hat uns daheim jedenfalls dazu animiert, selbst mal wieder einen „Wasserfilm“ anzuschauen, und unsere Wahl fiel schließlich auf „Virus„, den wir beide noch gar nicht kannten. Spielt auf einem Schiff und nicht konkret unter Wasser, aber den sollte man als Rollenspieler fast schon gesehen haben. Fällt unter die Kategorie „so schlecht, dass er irgendwie schon wieder gut ist“; auf jeden Fall war er unterhaltsam. Und ein Buch, das mich vor langer Zeit einmal sehr gefesselt hat, und dass ich hier auch mal ergänzend empfehlen möchte istIm Sog der Tiefe“ von Robert Kurson. Es handelt sich im Grunde um ein Buch aus dem Bereich der Docufiction und war in der Tat sehr spannend zu lesen. Worum es geht, erzählt euch die Inhaltsangabe, also nur kurz: Es geht um’s Wracktauchen und ein U-Boot. Abschließendes Detail zum Blogpost noch, das den Beitrag für mich zu einem Highlight machte: Er enthält ein Foto von einem aus dem Wasser ragenden (Kirch)turm. Das alleine ist jetzt nicht so superspektakulär, aber dieser Turm ragt in Südtirol aus dem Wasser. Genau dort war ich nämlich mal und war ganz rollenspieltypisch fasziniert von dem, wozu dieses Bild so alles inspiriert. 🙂

Passend zu diesem Aspekt des Karnevals läuft noch bis zum 5. April der Kickstarter zu „Polaris„. Und genau zu diesem Spiel findet man auf dem Rollenspiel-Almanach ein Interview mit dem Autoren Philippe Tessier. Das Ganze hat an sich mit dem Karneval nichts zu tun, aber Greifenklaue hatte dieses Interview entdeckt und verlinkt, und natürlich passt es prima zum Karneval und ist darüber hinaus auch noch ganz interessant. Ich wusste beispielsweise nicht, dass es sich dabei um eine Neuauflage handelt oder es Romane dazu gibt. Das Spiel selbst trifft bei mir natürlich auch einen Nerv und die Illustrationen finde ich super. Dennoch habe ich mich bislang nicht zum Unterstützen durchringen können, bin allerdings auch eine, die eher wenige Projekte unterstützt (dazu erfahrt ihr dann später mehr bei der Blog-O-Quest April mit dem Thema Crowdfunding). Hier könnt ihr euch auf jeden Fall noch den Trailer zum Crowdfunding separat anschauen.

Jede Menge Informatives gibt es auch im Beitrag von gelbe-zeichen.eu, der sich mit Rauschmitteln in Bezug auf Cthulhu beschäftigt. Vorweg sei gesagt, dass der Artikel reichlich interessante Details enthält, die ihn auch für Nicht-Cthulhu-Spieler interessant machen. Beispielsweise wird zu jeder der zahlreich genannten Drogen eine zeitliche Einordnungsmöglichkeit gegeben. Natürlich profitieren Cthulhu-Interessierte aber am meisten von dem Artikel, denn neben den ganzen allgemeinen Infos zum Thema und den einzelnen Substanzen gibt es auch einiges an möglichen Hausregeln. Mir hat dabei besonders gut gefallen, dass immer wieder die Autorenperspektive herausgehoben wird, die Sicht auf die einzelnen Regelelemente und ihre daraus resultierende Berechtigung also deutlich werden (z.B. „Wir spielen nicht Ey, Mann wo ist mein Kultist“).

d6ideas präsentiert wieder jede Menge Spielmaterial im Rahmen des Karnevals. Da haben wir beispielsweise selbstverständlich ein Delphin-Kampf-U-Boot für Blue Planet, das allein schon wegen der Anzahl der Bindestriche unterhaltsam ist. Der Beitrag fällt für mich selbst (nie Blue Planet gelesen oder gespielt) ansonsten ziemlich in den Bereich des Unverständlichen, aber sollte ich mich diesem Spiel je widmen und nach Gründen für einen Wal- oder Delphinsoldaten am Steuer eines U-Bootes suchen, weiß ich nun, wo ich nachlesen kann.

Ganz ähnlich verhält es sich mit der Notiz für Pristis Bolts – Munition für den Unterwassereinsatz, ebenfalls von d6ideas, die sich in Deathwatch einsetzen lässt und den Claw Carnival Dark Vanguard für SLA Industries. Danach hat sich blut_und_glas Unknown Armies gewidmet und, man ahnt es schon, davon habe ich auch keine Ahnung, allerdings ist der Beitrag zum Tauchanzug des ertrunkenen Templers, einem pornomantischen Artefakt für Unknown Armies bei weitem nicht mit so vielen technischen/speziellen Details gespickt, und die Beschreibung und vor allem den Hintergrund des Ganzen fand ich ausgesprochen amüsant. 😀

Der umfangreichste Beitrag von d6ideas zum März-Karneval im Hinblick auf Ausrüstungsgegenstände ist wohl Unter Dampf – Panzeranzüge für The Red Star. Bei diesem Beitrag mochte ich vor allem die vorangestellten Überlegungen, also den Einblick in die Entstehungsgeschichte dieses Artikels sozusagen. Und dann gibt es noch den Artikel für die Beutelschneider, nämlich: Kostbarer Atem – Unterwassergefahren für Beutelschneider, was allerdings eine thematische Regelauslegung für eben diesen Fall beinhaltet und keine Kreatur oder einen Ausrüstungsgegenstand.

Ausrüstung hat allerdings nicht nur d6ideas beigesteuert. Auch Talasu hat Aus den Schatten heraus ein paar U-Boote für Shadowrun beschrieben. Sehr cool! Ihr solltet dabei unbedingt die letzte Grafik in vollständiger Größe aufrufen, denn sie enthält die spielrelevanten Werte sowie Preise für die vorgenannten U-Boote. Kleine Anmerkung meinerseits an dieser Stelle allerdings: Gibt’s zu den Grafiken auch Quellenangaben?

Ein ganzes Abenteuer, nämlich einen OnePager zu Rippers, hat Doctore Domani dem Karneval gewidmet, denn dort haben die Charaktere gerade einmal drei Stunden Zeit. Wer Genaueres dazu wissen mag, sich das Abenteuer ansehen mag, oder wer noch einige Tipps zum Thema Zeitdruck mitnehmen mag, der schaue sich doch mal seinen Artikel Circle Line an.

Spielen & Spielleiten unter Druck

Auch in diesem Bereich gab es einige Beiträge. Den Anfang machten d6ideas, die sich vor lauter Themenbäumen so unter Druck sahen (Unterstellung meinerseits), dass erst mal ein Interview mit ihnen selbst anstand: Interview Unter Druck – d6ideas stellt sich dem Karneval. Diese Idee fand ich echt großartig und hatte überlegt, das selbst auch noch so umzusetzen. Ich bin ja riesiger Fan von TAGs, Stöckchen usw., und dass ich sozusagen ungeplant sowas ausgeworfen hatte mit meinem Einleitungsbeitrag, fand ich überraschend und witzig – und ich freue mich, dass d6ideas da gleich so zugebissen hat. Witzig ist übrigens auch das Interview an sich zu lesen beziehungsweise die Antworten. Enthält auch wieder einige Antworten, zu denen ich mich liebend gern noch äußern würde (verdammt, jetzt fühl ich mich da wieder unter Druck gesetzt …), und im Rückblick ist das Interview noch mal doppelt so nett zu lesen, weil es nicht nur ein paar Antworten zum Spielen und Spielleiten unter Druck gibt, sondern einen Überblick darüber, was die beiden beziehungsweise blut_und_glas denken, im Verlauf des Karnevals noch machen zu können … schaut euch an, was daraus geworden ist letztlich.

In der Mitte der Zauberferne findet sich ein Beitrag mit dem Titel „Sun First Rays„. Darin geht es um drei verschiedene Systeme, zu denen Athair greift, wenn er unterschiedlich viel Zeit zum Vorbereiten hat. Am längsten braucht er für Warhammer Fantasy, in der Mitte liegt Lamentations of the Flame Princess und immer, jederzeit und überhaupt geht Prince Valiant. Das Interessante am Blogpost ist einmal, dass für die drei Auswahlen natürlich auch Begründungen geliefert werden, und dann, dass sich gefühlt knapp ein Drittel mit dem eben beschriebenen Thema beschäftigt, der Artikel dann aber fließend in eine Lobes-/Liebeshymne auf Prince Valiant übergeht. Ich mag Leidenschaft, und die kommt beim Lesen definitiv rüber!

Gloria hat sich zum Karneval auch wieder Nerd-Gedanken gemacht, die sie im Artikel „Fünf Mal unter Druck – Hilfreiche Rollenspielmechaniken“ zusammengefasst hat. Tipp 1 kannte ich schon, finde ich theoretisch super, hat in meinen Runden aber irgendwie noch nie funktioniert, weder in Variante 1 noch 2. Tipp 2 habe ich auch schon mal als Spielerin sowie SL erlebt und kann dazu sagen, dass sie einen ganz schön aggro machen kann … also auf SL-Seite besser mit Sichtschirm einsetzen, damit fliegende Gegenstände einen nicht ganz so hart treffen. Tipp 3 gehört meiner Ansicht nach viel öfter beherzigt. Was mich selbst angeht, verpeile ich sowas in der Hitze des Gefechts selbst viel zu oft, ist aber durchaus Salz in der Suppe, sich immer wieder daran zu erinnern. Bei Tipp 4 kommt es wohl auf den Spielstil der Gruppe an, inwieweit man ihn einsetzen kann. In langen Kampagnen, vielleicht mit Charakteren, die entsprechende Hintergründe beschrieben haben (oder laut Regelsystem mussten, wie im Artikel erwähnt) funktioniert das wahrscheinlich eher gut, bei Oneshots und storygetriebenen Gruppen wohl eher nicht. Muss aber ja auch nicht jeder Tipp für jede Gruppe gleich gut funktionieren. Und der fünfte Tipp des Artikels ist wieder so einer, wozu ich selbst gerne einen Artikel verfassen würde (gnah, Zeit, Druck, meh!) … Von was für Tipps ich hier überhaupt schreibe? Na, da müsst ihr dann schon mal selbst den Artikel lesen. 😉

Einen ganz ähnlichen Weg schlägt übrigens Das Haus der Renunziation zu Unknown Armies mit seinem Beitrag „Under Pressure“ ein. Da geht es auch darum, dass Freunde, Bekannte, Verwandte … der Charaktere persönlich involviert werden (und damit der Charakter selbst), man eine tickende Uhr vor die Spieler stellen kann und derlei mehr. Hier hat man eher mit einem konkreten Beispiel und/oder Zitat zum entsprechenden Punkt (derer gibt es sieben) gearbeitet und in den meisten Fällen passende Spielmechaniken aufgeführt. Manchmal fehlt diese Angabe, sonst sind es Stress- oder Initiativwürfe, die angegeben werde. Ich selbst grüble seither, was „Den Tiger wecken“ wohl genau bedeutet, aber da bin ich als Nichtauskennerin von Unknown Armies wohl selbst Schuld. Schnüff.

Sehr konkret wird es bei Engors Dereblick. Dort gibt es zum Karneval eine Zufallstabelle für eine städtische Verfolgungsjagd, die sich bei DSA 5 einsetzen lässt. Den einzelnen Würfelergebnissen (natürlich ausgeführt mit 1W20) wird dabei eine bestimmte Beschreibung zugeordnet sowie ein entsprechendes Resultat (das diverse Proben von den Charakteren erfordert), und es wird von einer Verfolgungsjagd mit 15 Schritt Vorsprung ausgegangen. Gut, letzteres lässt sich leicht anpassen. Schwierig finde ich bei solchen Verfolgungsjagden ja immer, dass sie sich wunderbar lesen in Regelbüchern etc., aber am Tisch extrem viel Tempo rausnehmen in Situationen, die man ja eben temporeich haben will (hmpf, könnte ich auch wieder einen Artikel … der Druck nimmt echt zu hier!). Diesen Eindruck habe ich bei der Zufallstabelle hier auch, aber ein Praxistest steht da aus. Die Theorie selbst finde ich schön geschrieben, gerade die einzelnen Beschreibungen zu den Würfelergebnissen sind atmosphärisch gelungen.

Infernal Teddy von Neue Abenteuer hat einen sehr persönlichen Artikel beigesteuert, in dem es um den Druck geht, dem man sich beim Spielleiten gegenüber sieht beziehungsweise den Druck, den man sich selbst auferlegt: Dem Druck widerstehen. Anders, als der Titel es vermuten lässt, gibt es in diesem Artikel keine Patentlösung für dieses Problem, wohl aber einige Hinweise darauf, wie man das Ganze angehen kann. Keine Ahnung, wie viele von euch sich in dieses Thema reindenken können, ich selbst kann das ganz gut, auch wenn es mich momentan selbst nicht oder kaum betrifft. Ich traue mich zudem kaum, es zu schreiben, aber dazu würde ich sicherlich auch genug für einen Artikel zusammenbringen … dieser Druck. Nee, nee.

Wieder ganz im Zeichen von DSA ist der Beitrag von Gareth brennt: Spielleiten unter Zeitdruck. Hier wird ordentlich aus dem Nähkästchen geplaudert, wie so eine Planung aussehen kann, welche persönlichen Erfahrungen dazu gemacht wurden, wie man sich das Ganze praktikabel gestalten kann, und abseits des Zeitmanagements gibt es auch ein paar konkrete Tipps wie beispielsweise, manche Dinge aus zeitlichen Gründen eben einfach mit Proben abzukürzen. Mein persönliches Highlight allerdings: „Wenn du DSA spielst, dann vermeide Kämpfe.“ Hihihi! Sorry, Carragen, das Kichern nimm mir bitte nicht übel – ich nehme dir auch nicht übel, dass du meinen Nicknamen falsch geschrieben hast. 😛

Auch Tilting my World hat etwas zum Thema Druck beizutragen, beschäftigt sich in „Dieser verflixte Moment im Spiel!“ allerdings mit der Spielerperspektive. Man kennt das ja: Diese ganzen Dinge, die der Charakter hätte sagen und tun können in dieser einen Situation … hätte. Aber es gibt auch ein paar Tipps und Ideen dazu, mit welchen Tricks und Mitteln man solchen Momenten entgegen wirken kann.

Noch was ganz anderes!

Ziemlich gewitzt fand ich den Beitrag von JollyOrc des Blogs Orkpiraten, der im Rahmen einer kleinen Nabelschau einen Artikel dazu verfasst hat, warum er Rollenspielkram lieber auf Papier hat. Ich selbst bin ja bekennende PDF-Freundin, kann das meiste aus dem Artikel dennoch gut nachvollziehen. Gerade die Problematik mit PDF-Readern ist ja hinreichend bekannt (und echt nervig mitsamt Ladezeiten!). Es kommt vielleicht auch ein bisschen darauf an, zu welchen Anteilen man am Tisch und online spielt. Da bei mir letzteres überwiegt, hat Digitales da natürlich einen anderen Stellenwert und ich komme mit PDF gut/besser zurecht.

Auch, wenn der Ackerknecht seinen Beitrag „Unterm Drucker“ damit beginnt, dass Orkpiraten ihm das Thema geklaut habe (natürlich nur im übertragenen Sinne), ist aus seinem eigenen Artikel doch etwas ganz eigenes geworden. Grundsätzlich beschäftigt sich zwar auch sein Beitrag mit gedrucktem Rollenspielmaterial vs. digitaler Variante, aber der Ackerknecht widmet sich doch eher den Überlegungen, Digitales selbst zu drucken oder drucken zu lassen und dem Experiment, mal was komplett elektronisch kennenzulernen sozusagen. Für mich besonders interessant dabei ist sein Fokus auf Pathfinder, denn das ist quasi dank der vergangenen HumbleBundle-Aktion neu für den Ackerknecht und damit Dreh- und Angelpunkt seines Experiments. Ganz spannend finde ich hierbei seinen Zwischeneindruck zum Spiel, der meinem eigenen nämlich ganz ähnlich ist, auch wenn mein Experiment mit Pathfinder anders aussieht/aussah und ich mich zwar dem Barbiespielen anschließe, nicht aber DSA 4.1. 😉

Nicht zum Karneval gehörend, aber irgendwie doch …

Bevor ich zum Karneval für den Monat April überleite, nun noch etwas in eigener Sache. Neben den Inspirationen, die ich aus den einzelnen Artikeln für eigene mögliche Artikel ziehen konnte, und neben den zig Ideen, die ich im Vorlauf zum Karneval bereits hatte, habe ich konkret an zwei Beiträgen gearbeitet. Der eine davon beschäftigte sich mit dem Gefühl, auf Seiten von Spielern oder SL unter Druck zu stehen, was dieses Gefühl auslösen kann, und was man selbst und auch andere dagegen tun können. Zu dem anderen Artikel, mit dem ich angefangen hatte und der nun nicht mehr kommt, hatte mich der DORP-Podcast inspiriert, und zwar die 72. Folge mit dem Thema „Frauen in der Rollenspiel-Szene“. In diesem Podcast waren nicht nur wie üblich Thomas Michalski und Michael Mingers zu hören, sondern auch Mháire Stritter und Miriam Kasteleiner. Es wurde hier und da bereits angemerkt, dass man dem Thema mehr Raum hätte geben können/sollen, und dass doch so einige Aspekte überhaupt nicht oder nur am Rande angesprochen wurden. Aber davon mal ganz abgesehen hatte mich dieser Podcast ziemlich erwischt, und darum möchte ich an dieser Stelle auch zumindest kurz dazu etwas schreiben, auch wenn ich meinen Artikel dazu wohl nicht weiter verfolgen werde abseits des Karnevals.

Ich selbst kenne Männer, die sich sehr einsetzen für Frauen im Rollenspiel, und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das bislang manches Mal too much fand, irgendwie übertrieben. Ich selbst neige auch dazu, mich im Hobby einfach als gleichwertig zu sehen, Deppen (die es überall gibt) zu ignorieren oder einfach anzunehmen, dass manches „nicht so gemeint“ ist. Aber wenn man mal knapp ein Stündchen kaum was anderes macht als aufmerksam zuzuhören bei so einem Podcast, dann sieht man manches noch mal aus einem anderen Blickwinkel vielleicht. Ich erinnere mich, ohne jetzt noch mal die ganze Folge zu hören, durchaus an solche Kommentare wie die zur ungewollten Massage und die Aussage (nicht wörtlich) „Man will aber halt dazu gehören und keinen Konflikt heraufbeschwören“. Und trotz allem Ernst agieren die Sprechenden da irgendwie ein bisschen wie ich selbst: Hach ja, diese Vorgestrigen, diese Deppen, die können/wissen es ja nicht besser, sind ja noch jung etc.

Ganz sicher werde ich nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber ich möchte doch mal ohne dieses etwas verniedlichende Verständnis darauf hinweisen, dass das keine Exoten sind. Unser Hobby mag ja gern als Sammelbecken von endloser Toleranz, Weltoffenheit usw. von uns selbst gesehen werden, aber so ist es nicht. Es ist nicht anders als in den meisten anderen Lebensbereichen auch, schlicht und ergreifend. Ich habe im Verlauf der Jahre, und auch in den letzten paar Jahren tatsächlich öfter irgendwelche Anekdoten erlebt, die mich nicht als Person an sich, sondern konkret auf Basis meines Geschlechts irgendwie seltsam behandeln oder – was mich dann echt ärgert – aus Prinzip auch schlicht nicht für voll nehmen. Das ist besonders nervig, wenn es um das Erstellen von Charakteren, um Regelkenntnisse und -diskussionen geht, aber es gibt durchaus auch plumpe Inplay-Anmachen oder das Gegenteil davon, nämlich mir zu attestieren, dass ich ja doch irgendwie was über das Hobby weiß (aha, schönen Dank auch), aber wohl eher deshalb (als Begründung), weil ich nicht so das klassische Frauchen sei – was eine Beleidigung für sich ist. Ich unterstelle da nicht mal unbedingt Absichten, sondern vielfach Gedankenlosigkeit. Aber macht es das besser?

Ich finde, es täte uns gut – und zwar übrigens auch den Frauen im Hobby! -, wenn wir sowas mehr wahrnehmen würden als ersten Schritt, statt Gedankenlosigkeit einfach hinzunehmen. Denn irgendwie steht man als Frau im Hobby durchaus „unter Druck“, auf welche Weise nun im Detail auch immer, und genau darum wollte ich dazu eigentlich einen eigenen Artikel verfassen, aber ich denke, den Kern geben diese Absätze hier auch schon recht gut wieder. Zum Glück überwiegt der Teil an Menschen, bei und mit denen solche Dinge tatsächlich keine Rolle spielen oder zumindest nicht merklich, aber das macht den Rest dennoch nicht zu Exoten, über die man tätschelnd hinweggehen sollte. Habe ich selbst bislang viel zu oft getan und habe mir vorgenommen, da zukünftig etwas anders ranzugehen.

Jetzt aber zum April!

Einen überleitenden Artikel zum Folgekarneval bietet „Ooh! – Rassismus unter Druck bei Blue Planet“ von d6ideas. Drei von vier Crewmitgliedern eines Fusions-Torchships sind hierbei Meeressäuger, derweil der vierte Platz üblicherweise von einem Nicht-Meeressäuger belegt wird. Und das schafft Probleme …

Direkt zum Startartikel des Karnevalmonats April geht es >>>hier<<<. Moderiert wird der Karneval mit dem Thema „Rassismus“ von der Zeitzeugin. Ich bin mal sehr gespannt, was dieser Karneval so alles hervor zaubern wird. Mir selbst fehlt es ausnahmsweise dabei weniger an Zeit (naja, an der auch) als an Inspirationen dazu, aber das machen viele andere sicher gut und gerne wett.

Tl;dnr?

Hier eine Übersicht aller Artikel, die im Rahmen des Märzkarnevals der Rollenspielblogs (rsp-blogs.de) entstanden sind: