Heinzcon 2017: Da waren wir wieder

Heinzcon

Schon letztes Jahr habe ich nach unserer Rückkunft von der Heincon – da war es unser erster Besuch – dazu später was gebloggt, so soll es diesmal auch wieder sein.

Heinzcon 2017

Vorweg: Der diesjährige Besuch verlief GANZ anders als der letzte. Aber eins nach dem anderen.

 

Ankunft

Zunächst waren wir diesmal so schlau, nicht nur einen Tag hintendran zu hängen, sondern auch einen Tag früher zu fahren, damit wir uns nach über 9 Stunden Zugfahrt erst mal ein bisschen erholen können.

Diesmal fuhren wir allerdings auch nicht allein, sondern trafen im Zug (geplant) auf ein Paar, von dem wir die Hälfte vorab aus der Google+-Community kannten. Das machte die Zugfahrt zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit, die natürlich auch schon reichlich Rollenspielthemen beinhaltete.

Tatsächlich wurden wir diesmal von den Vermietern sogar am Bahnhof abgeholt, was sehr cool war, sodass wir gleich vom Zug zur Ferienwohnung wechseln konnten, ohne viel zu schleppen (wir hatten zwar weniger, aber trotzdem schon wieder zu viel eingepackt …). Diese war ganz nett, aber eher rustikal als nobel. 2016 hatten wir ja das Glück, zu zweit in eine 4er-Wohnung zu kommen, die wirklich luxuriös war, diesmal erwartete uns eine kleine Ferienwohnung für 2 Personen.

Uns erwartete zum Beispiel ein Pelletofen (mit dem wir ab Samstag Abend ein bisschen zu kämpfen hatten) und ein Schlafzimmer mit 2 Türen, damit jeder seine Betthälfte erreichen kann – denn zwischen Fußende und Wand passte maximal noch ein dünner Briefumschlag. Die Gesamtausstattung  der Wohnung war gerade noch solide. Es gab genug Stauraum und Sitzflächen, eine kleine Spülmaschine und eine coole Dusche, ansonsten fehlten diverse Teller, Löffel oder auch sowas wie ein Kehrblech, und die Steckdose im Bad funktionierte beispielsweise auch nicht.

Wir waren aber echt froh, endlich angekommen zu sein und starteten gleich mal wieder einen Einkauf im örtlichen Supermarkt, der diesmal ergiebiger ausfiel als im letzten Jahr.

Bis wir von dort zurück kamen, war auch noch ein weiteres bekanntes Paar in Norddeich angekommen, woraus sich eine spontane Mini“party“ mit sechs Leuten ergab, bei der wir bis spät in die Nacht hinein quatschten und selbst gemachte Burger futterten.

Freitag

Nachdem das Chaos des Vorabends beseitigt war, trafen wir uns schon recht früh wieder zu sechst zu einem (weiteren) Besuch der Seehundstation. Es folgte ein kleiner Spaziergang und dann ein schickes Mittagsschläfchen (man muss sich seinem Alter ja doch mal ein bisschen anpassen …), bevor es schließlich endlich zur Con ging.

Tsu und Frank planen die nächste Con …

Ich weiß nicht, warum das so ist, aber auf der Heinzcon zu shoppen macht mir unheimlich Spaß. Mal ehrlich: Shoppen macht mir meistens Spaß, aber auf der Heinzcon eben nochmals mehr als Interneteinkäufe oder auch Shopping auf anderen Cons. Ist so.

Entsprechend war das auch das erste, das anstand, nachdem die Contüte gesichtet worden war.

In der Contüte gab es diesmal (und ich vergesse bestimmt was): das Grundregelwerk von 13th Age, den Quellenband Myranische Monstren, Schnellstarter zu 7te See und Starslayers, Masters of Umdaar, ein Szenario für Shadowrun im Flyer-Format, ein weiteres „Wir sein Goblins“-Abenteuer für Pathfinder, einen Gutscheincode für ein Cthulhu-Abenteuer, eine CD, einen Roman (Das mechanische Herz) und noch ein paar Flyer zu weiteren Cons und Kleinigkeiten. Die Contassen haben wir diesmal in rosa erhascht: yay!

Eingekauft wurde danach direkt natürlich Splittermond-Zeug. Das Quellenbuch zum Unreich war vor Ort zu haben, der erste Splittermond-Roman, die Wüstentrutz-Abenteueranthologie ebenfalls, und natürlich kauften wir auch (mal wieder) den Weltband, diesmal in der Heinzcon-Edition. Außerdem gab es noch einen frischen Pathfinder-Roman auf deutsch, der auch gleich gekauft wurde.

Danach ging es erst mal abwärts, und zwar zum Restaurant unten. Wir setzten uns draußen hin, freuten uns enorm über weiteren Zuwachs an Leuten, denn Preek und Holz (u.a. von unserer Theaterritter-Kampagne bei Tsu) waren zwischenzeitlich ebenfalls eingetroffen, und irgendwann fiel uns dann auch auf, dass noch jemand mit uns an den zusammengerückten Tischen saß und unsere Freude mit uns teilte … den wir alle noch nie gesehen hatten und entsprechend gar nicht kannten. Hihi. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen der bislang unbekannten Mitbewohner von Holz und Preek (die ihn bis dahin allerdings auch noch nicht kannten) handelte. Aber nett, wenn nach einer halben Stunde irgendwer plötzlich sagt: „Äh, wer bist DU eigentlich!?“ 🙂

Unsere Theaterritter-Truppe

Danach wurde noch gezockt, und zwar leitete ich eins der Surmakar-Abenteuer von Splittermond, Tsu hingegen Cthulhu Hack.

Samstag

Unser Samstag war sehr gammelig, was Con-Aktionen angeht, aber für uns dennoch gemütlich. Eigentlich wollten wir in mehrere Vorträge und mehr Runden zocken, aber dann haben wir uns doch wieder unten auf der Terrasse des Restaurants verquatscht. Einzig den Vortrag Quo vadis, Splittermond hab ich besucht und das war wie erwartet auch recht informativ und, ebenfalls wie erwartet, auch kurz, knackig und prägnant, da von Uli Lindner moderiert.

Ein großer Spaß war wie schon letztes Jahr wieder die Tombola. Wir kauften nach unserem Gewinnerfolg im letzten Jahr direkt beschwingte 20 Lose, hatten allerdings nicht ganz so viel Glück wie im letzten Jahr. Beschweren werden wir uns allerdings sicherlich nicht, denn unsere Gewinne mochten wir gerne und die Gewinnquote war immer noch echt prima (Space 1889-Abenteuer, Hollow Earth Expedition-Abenteuer, Meisterschirm Myranor, Limited Edition des Grundregelwerks von Der eine Ring, die Dragorea-CD), und diesmal waren auch Nieten keine Nieten. Für 5 Nieten konnte man sich am Stand von Feder&Schwert nämlich eins der Mängelexemplare aussuchen, und da konnten wir dann gleich mal drei Romane mitnehmen. Für mich hat sich das sehr gelohnt, denn ich entdeckte tatsächlich einen Roman, der schon lange auf meiner Wunschliste steht, außerdem den zweiten Teil einer Reihe mit Selkies (yeah!). Den ersten Teil bekam ich dann sogar noch von Imunar, der wie letztes Jahr auch wieder Tagesgast war, geschenkt. Vielen Dank dafür nochmals. 🙂 David hatte sich dann noch einen Band der Harry Dresden-Reihe ausgesucht.

Ansonsten haben wir an diesem Tag dann vornehmlich Leute entdeckt, die wir auch noch nie, seit der letzten Heinzcon nicht oder noch gar nicht gesehen hatten und mit denen geklönt, bevor wir uns für den Abend doch tatsächlich zurückgezogen haben.

Sonntag

Nach dem Frühstück trösteten wir erst einmal Freunde von uns, die im Shadowrun-Vortrag waren und feststellten, dass sie unbedingt irgendwie 23 kommende Publikationen anschaffen wollen. Ansonsten widmete sich Tsu dem Vortrag Ad Astra – Space 1889 und später saßen wir noch mit mehreren Leuten im Quo vadis, Uhrwerk-Vortrag. Letzterer war allerdings ein bisschen ernüchternd, da wir fast alle Infos schon generell oder aus anderen Vorträgen kannten und die, die uns zusätzlich interessiert hätten, kamen leider nicht, da 50% der Workshopmoderation spontan ausgefallen sind. Schade.

Ansonsten herrschte natürlich insgesamt Aufbruchstimmung und nach und nach galt es, unsere Congefährten leider wieder zu verabschieden.

Wir hingegen hatten noch einen weiteren Tag angehangen und konnten so gemütlich erst am Montag Morgen abreisen.

Positives

Es war einfach schön, wieder dabei zu sein. Da es diesmal nicht das erste Mal war, hatte das Ganze auch noch mal einen ganz anderen Charakter. Nächstes Jahr wird es sicher wieder anders – und da freuen wir uns total drauf!

Das Wetter meinte es extrem gut mit uns in diesem Jahr, denn fast durchgehend gab es nur Sonnenschein. Mega!

Es war auch superschön, Leute aus diesem komischen Internet mal live zu sehen, mal wieder zu sehen und so weiter. Ich hätte so gern mit noch mehr Leuten geredet, noch länger mit Leuten geredet, aber es ist einfach verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Trotzdem habe ich mich auch über die kurzen und kürzeren Gespräche sehr gefreut.

Die Verpflegung war dieses Jahr auch für uns besser, denn es gab vegane Spaghetti Bolognese zu kaufen. Yay! Leider waren die total schnell ausverkauft und man erklärte uns überrascht, mit soviel Abverkauf habe man nicht gerechnet. Macht ja nix: macht nächstes Jahr also einfach bitte noch mehr veganes Essen. 🙂

Neutral

Der eine oder andere hat es im Splittermondforum schon angesprochen: Mit den Spielrunden und deren Aushang ist irgendwas schief. Wir selbst kamen nicht in die Verlegenheit, keine Runde zu finden (haben diesmal ja auch recht wenig gespielt) und haben Freitag selbst zwei Runden angeboten, aber uns – und ein paar unserer Quasi-Begleiter, die sich durchaus ganz gern eingetragen hätten – fiel tatsächlich auch auf, dass die aushängenden Zettel grundsätzlich voll waren, und auch die Tische waren fast permanent belegt. Ich weiß nicht, ob es wie im letzten Jahr 16 Tische waren? Falls ja, bedeutet das Platz für durchschnittlich 80 Leute. Irgendwer sagte auf der Con, es wären insgesamt 180 Besucher gewesen, davon knapp 160 mit Ferienwohnung. Ob die Zahlen so stimmen oder der Stille Post-Effekt da zugeschlagen hat, weiß ich nicht, aber selbst als Näherungswert wären das dann Tische für 50% der Leute und der Rest sitzt dann in Workshops/Vorträgen/Lesungen oder quasselt einfach irgendwo? Das erschien mir jedenfalls insgesamt auch als Nicht-Betroffene etwas knapp bemessen.

–> EDIT: Nach Info von Uli Lindner gab es mehr als 25 Tische und das Problem war tatsächlich mehr, dass es an Spielleitern fehlte. Also, Leute: Ran an den SL-Posten nächstes Mal (ich nehme mir auch vor, dann mehr anzubieten)!

Negativ

Im letzten Jahr habe ich die schlechte Luft in den Workshopräumen bereits erwähnt und knapp als Negativpunkt aufgeführt. Die Lüftung war diesmal tatsächlich besser, das ist mir positiv aufgefallen, dass darauf offenbar mehr geachtet wurde. Aber die Quetscherei in den Räumen war mindestens so schlimm wie letztes Jahr, es mussten kurzerhand dann noch Stühle von irgendwo geholt werden und trotzdem mussten einige Leute quasi immer stehen oder sich sonst irgendwie in den Raum drücken. Das ist ziemlich doof, gerade wenn so ein Workshop mal ein bisschen länger geht. Es wurden diesmal irgendwelche Zwischenwände erwähnt, die man noch hätte öffnen können. Bitte: Nächstes Jahr unbedingt mehr Raum bei den Workshops!

Fazit

Wir haben uns im Vorfeld unheimlich darauf gefreut, wieder zur Heinzcon zu fahren. Und jetzt freuen wir uns genau darauf, im nächsten Jahr wieder zur Heinzcon zu fahren. 🙂

Unsere Vorsätze vom letzten Jahr haben wir umgesetzt (etwas anders packen, einen Tag früher anreisen), ein paar Dinge haben sich verändert.

Die Heinzcon 2016 hatte es geschafft, bei mir endlich den Knoten aufzulösen von „Ich will Splittermond mögen“ hin zu „Ich mag Splittermond“. Die Heinzcon 2017 hat da noch eins drauf gesetzt. Ich hab es jetzt leider schon über ein halbes Jahr nicht mehr spielen/leiten können, aber ich will das echt mehr spielen/leiten (zumal ich gemerkt habe, wie schnell ich so manches in der Zwischenzeit mal wieder vergessen hatte, typisch ich). Und es macht auch keinen Sinn für mich, für die Heinzcon was anderes als Splittermond vorzubereiten (ich hatte noch zwei Abenteuer für Fragged Empire vorbereitet im Gepäck). Nächstes Jahr werde ich auch in Bezug auf die Heinzcon und dafür vorbereitete Runden klar sagen: Splittermond: All in!